„Wilsberg“-Star Leonard Lansink beklagt Armut unter Schauspielern: „Leben in einer prekären Lage“

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Für manche bleibt die Schauspielerei ein Leben lang eine brotlose Kunst. Umso dankbarer ist Leonard Lansink für seine Rolle in „Wilsberg“. Der 67-Jährige weiß um die Probleme innerhalb seiner Branche.

Hamburg – Seit 1998 verkörpert Leonard Lansink den Antiquar und Privatdetektiv Georg Wilsberg in der gleichnamigen ZDF-Kriminalfilm-Reihe. Für den in Hamm geborenen Schauspieler, der auch schon im „Tatort“ oder bei „Das Traumschiff“ mitgespielt hat, ist die Rolle ein regelrechter Segen – künstlerisch, aber nicht zuletzt auch finanziell. Denn dem 67-Jährigen ist bewusst, wie schlecht es um viele seiner Kollegen aus Theater, Film und Fernsehen bestellt ist.

„Wilsberg“-Darsteller Leonard Lansink beklagt „prekäre Lage“ unter Schauspielern

Die Schauspielbranche gilt als hartes Pflaster: Dauerhafte Engagements oder feste Rollen, wie Leonard Lansinks „Wilsberg“-Auftritte, sind eher die Ausnahme. Viele Darsteller müssen, trotz jahrelanger Ausbildung, außerhalb der darstellenden Künste ihr täglich Brot verdienen.

Das prangerte auch Lansink am Freitagabend (5. Januar) in der „NDR Talk Show“ an: „Schauspieler leben ja generell in einer prekären Lage. 95 Prozent aller Kolleginnen und Kollegen können nicht von dem leben, was sie gelernt haben“, so der Film- und Fernsehstar offen über die Missstände in seiner Branche. Manch einer müsste, aufgrund fehlender Rollenangeboten, „dann Taxifahrer oder Flugbegleiter“ werden.

Leonard Lansink war anfangs gar nicht Wilsberg

Als Wilsberg ist Leonard Lansink aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken, immerhin ermittelt der Schauspieler bereits seit 1998 im ZDF. Die Reihe selbst feiert allerdings schon 1995 ihre Premiere – damals mit Joachim Król als Georg Wilsberg. Für den war nach der ersten Folge („Und die Toten lässt man ruhen“) allerdings Schluss. Erst drei Jahre später lief die zweite Folge („In alter Freundschaft“). In der verkörperte Lansink dann Wilsberg – inklusive einer weiteren Änderung: Aus dem Titelhelden, der anfangs ein Briefmarkenhändler war, wurde ein Antiquar.

Leonard Lansink ist für sein „Wilsberg“-Engagement überaus dankbar

Weil der „Wilsberg“-Star derartige Probleme aus seinem kollegialen Umfeld kennt, ist er überglücklich, nicht betroffen zu sein: „Deswegen ist es natürlich großartig, wenn man so gut beschäftigt ist.“ Seine anhaltende Karriere sehe er wie „einen Lotteriegewinn“, so Leonard Lansink. Mit gutem Grund: So wurde erst jüngst bekannt, dass ein berühmter ZDF-Kommissar sich nicht einmal sein Seniorenheim mehr leisten könne.

Privatdetektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink)
„Schauspieler leben ja generell in einer prekären Lage“, erklärt Leonard Lansink in der „NDR Talk Show“. Seine Rolle als Privatdetektiv Georg Wilsberg sieht der Krimi-Darsteller daher als großen Gewinn. © NDR/Uwe Ernst & ZDF/Thomas Kost

Auch in anderen Bereichen der Unterhaltungsindustrie sieht es für manch einen mau aus: So deckte Marianne Hartl (70) jüngst die Renten-Pleite in der Künstlerbranche auf. Verwendete Quellen: „NDR Talk Show“ (NDR/ARD Mediathek; Ausgabe vom 5. Januar 2024), Pressemitteilung: „Heiko Neumann PR im Auftrag des NDR“

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