Kamala Harris „macht ihm Angst“: Trumps Familienmitglied rechnet rigoros mit Ex-Präsident ab
Trumps Wahlkampf war auf Biden als Gegner zugeschnitten. Jetzt könnte Kamala Harris seine neue Gegnerin werden. Mary Trump analysiert die Lage.
Washington, D.C. – „Donald hat diese Woche etwas zugegeben, was wir alle schon längst wissen – er hasst es, ausgelacht zu werden“. Das schreibt ausgerechnet die einzige Nichte des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Mary Lea Trump, am Mittwoch (24. Juli) in ihrem Online-Blog „The Good in us by Mary L. Trump“.
Dabei bezieht sich Trumps Nichte auf die wahrscheinliche Kandidatur von Kamala Harris für die US-Wahl 2024. Nachdem sich Joe Biden aus dem Wahlkampf zurückgezogen hat, wird die Vize-Präsidentin als prominenteste Anwärterin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten gehandelt. Und genau das soll Trump in Angst und Schrecken versetzen.
Name | Mary Lea Trump |
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Geboren | 3. Mai 1965 |
Geburtsort | New York City |
Eltern | Fred Trump, Jr., Linda Clapp |
Onkel | Donald Trump |
Trumps Nichte schießt vor US-Wahl gegen ihren Onkel – „Kamala Harris macht ihm Angst“
Trumps Nichte nimmt in ihrem Blogbeitrag kein Blatt vor den Mund. „Donald hasst außerdem Frauen (besonders starke Frauen)“, schreibt sie. Deshalb sei es verständlich, weshalb er Panik vor Harris als Gegnerin habe. „Kamala Harris macht ihm Angst“, urteilt die Psychologin.
Das zeige auch der „kindische Spitzname“, den sich der Republikaner für die Vizepräsidentin ausgedacht habe. Trump nennt Harris in Reden regelmäßig „laughing Kamala“ (lachende Kamala). Eine Anspielung auf ihr angeblich verrücktes Lachen bei öffentlichen Auftritten. Mary L. Trump glaubt, dass ihr Onkel sie wegen ihres Lachens angreife, weil Trump selbst nie Freude erlebt habe und somit ein herzhaftes Lachen nicht verstehe.
Anwältin vs. Verbrecher – Harris nutzt eigenen Hintergrund gegen Trump vor US-Wahl 2024
Trumps Nichte nennt noch einen weiteren wichtigen Punkt, der Trump in Panik versetzen könnte: Kamala Harris ist ehemalige Staatsanwältin. „Das lässt Donald wahrscheinlich mehr ausflippen als alles andere“, schreibt sie. Denn Trump wurde bei seinem Schweigegeldprozess in New York gegen die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen – was Harris bereits zu ihrem Vorteil zu nutzen wusste.
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„Bevor ich zur Vizepräsidentin gewählt wurde, bevor ich zur Senatorin der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wurde ich, wie bereits erwähnt, zur Generalstaatsanwältin von Kalifornien gewählt“, sagte Harris am Montag (22. Juli) bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach Bidens Rücktritt. „Also hören Sie mir zu, wenn ich sage, dass ich Donald Trumps Typ kenne. Und in diesem Wahlkampf werde ich meine Bilanz stolz gegen seine antreten lassen.“
Nach Biden-Rücktritt – Trump geht vor US-Wahl zum Angriff gegen Harris über
Weil Trump jetzt nicht mehr Biden aufgrund seines Alters attackieren könne, müsse er sich überlegen, wo er Harris treffen könne, so Mary Trump. Angesichts einer „lebhaften, intelligenten, erfahrenen Frau, die ganze zwei Jahrzehnte jünger ist als er“, habe Trump den Sonntag und Montag nach Bidens Rücktritt damit verbracht, einen wunden Punkt bei Harris zu finden – ohne Erfolg, erzählte seine Nichte.
Stattdessen attackiere er weiter Biden. Seine „Speichellecker“, wie Mary Trump die Unterstützer ihres Onkels nennt, würden dagegen auf Harris anlegen. Dabei würden sie ihr Privatleben, ihr Lachen und ihre Fähigkeit, Geld zu sammeln angreifen. Die Republikanerin Laura Loomer soll sogar dazu aufgerufen haben, über das Sexualleben von Kamala Harris zu reden.
In einem Beitrag auf X spekulierte Loomer weiter darüber, ob Harris mehrere Abtreibungen gehabt habe. „Ich wette, sie hat so viele Abtreibungen hinter sich, dass sie ihre Gebärmutter beschädigt hat“, schrieb die glühende Trump-Unterstützerin. Mary Trump berichtete, dass ihr Onkel Loomer bei einer Rede sogar einen Luftkuss zugeworfen habe.
Harris treibt nach Biden-Rücktritt die Spenden in die Höhe – Rekordsumme für Kandidatur vor US-Wahl
Doch alle Angriffe Trumps können über die Beliebtheit von Harris unter den Demokraten nicht hinwegtäuschen. Viele scheinen geradezu euphorisch, dass Biden einem jungen, weiblichen Kandidaten Platz gemacht hat. Dementsprechend fallen auch die Spenden für Harris aus. In den ersten 24 Stunden nach Bidens Rücktritt, erhielt sie 81 Millionen US-Dollar an privaten Spenden – ein Rekord in der Geschichte der US-Wahlen.
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Zudem stehen die Demokraten eindeutig hinter ihr. Bereits am Dienstag (23. Juli) habe sie genügend demokratische Delegierte hinter sich vereinen können, dass sie zur neuen Kandidatin für die US-Wahl im November antreten könne, berichtete AP News. Damit wolle die Partei Einigkeit nach der langwierigen Debatte um ihren wackelnden Präsidenten Biden demonstrieren. Auch die ersten Umfragen nach Bidens Rückzug sprechen für Harris.
Für Mary L. Trump ist Harris eine „Vorreiterin, eine amerikanische Erfolgsgeschichte und die erste Schwarze, die erste Asiatin und die erste Frau, die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten ist“. Trump sei dagegen völlig ungeeignet für das Amt des Präsidenten, was Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung klargemacht habe. „Donald und seine Speichellecker und Unterstützer haben Angst. Und das sollten sie auch.“ (nhi)