Linnemann nimmt sich als Wirtschaftsminister-Kandidat aus dem Rennen. Spahn scheint für den Posten in Merz’ Regierung bereits in den Startlöchern zu stehen.
Berlin – Nach der Absage von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann für einen Ministerposten geht die Spekulation weiter: Wer wird unter Friedrich Merz Wirtschaftsminister. Ein Kandidat könnte der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn sein, der als Fraktionsvize unter anderem für Wirtschaft zuständig ist. Dieser scheint sich bereits in Stellung zu bringen.
Nach Linnemann-Absage für Merz-Kabinett: Spahn wirbt für Wirtschafts-Pläne von Union und SPD
Kurz nachdem Linnemanns Absage am Dienstag (15. April) publik geworden war, meldete sich Spahn auf Instagram zu Wort: In einem Video, das wie eine Bewerbung anmutet – auf den Posten des Wirtschaftsministers. „Wir wollen Deutschland wieder stark machen“, kündigte Spahn darin an. In dem Video wirbt der CDU-Politiker für die geplanten Maßnahmen aus dem gemeinsamen Koalitionsvertrag von Union und SPD.
„Bürokratieabbau, Investitionen & Arbeitsanreize schaffen“, nennt Spahn als Beispiele für das, was sich CDU, CSU und SPD vorgenommen haben „um die deutsche Wirtschaft wieder stark zu machen. Um ein Zeichen zu setzen. Um Zuversicht zu geben“. In dem Post von Spahn und der Union heißt es weiter: „Wir sind bereit für die nächsten vier Jahre.“
Minister in Merz’ Regierung: Linnemann erteilt Absage – will Generalsekretär bleiben
Zuvor war bekannt geworden, dass Linnemann nicht an der Spitze des Wirtschaftsministeriums stehen wird. Der CDU-Generalsekretär meldete sich in einem kurzen, auf sozialen Medien verbreiten Video. Der 47-Jährige bestätigte darin, was zuvor in der Hauptstadt bereits bekanntgeworden war: Er bleibt Generalsekretär der CDU. „Ich finde das gut, das ist richtig gut, weil: Es ist genau mein Ding.“ Es habe die Möglichkeit gegeben, einen Posten im Kabinett zu übernehmen. „Aber jeder, der mich kennt, weiß, es geht mir immer um die Sache und es muss halt auch passen, sonst macht es einfach keinen Sinn.“
Linnemann galt als aussichtsreicher Kandidat auf den Posten des Wirtschaftsministers. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld von Merz erfuhr, hatte der Parteichef Linnemann angeboten, ins Kabinett zu gehen oder die Partei auch in Regierungszeiten als Generalsekretär weiter mit anzuführen. Linnemann habe sich nach reiflicher Überlegung für die Arbeit für die CDU entschieden.
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Kandidaten für Merz-Regierung: Spahn und Jung werden als Wirtschaftsminister gehandelt
Merz heiße Linnemanns Entscheidung sehr gut, hieß es. Auch von anderen Parteikollegen wird Linnemann für seine Entscheidung gelobt. So auch von Jens Spahn. Auf X schrieb der Ex-Gesundheitsminister, für die CDU sei das eine gute Nachricht: „Danke, dass Du Dich in den Dienst der Partei stellst.“
Neben Spahn könnte auch der CDU-Bundesvize und Energie- und Klimaexperte Andreas Jung ein Kandidat für das Amt des Wirtschaftsministers sein. Laut Koalitionsvertrag stellt die CDU unter anderem die Leitung des Ministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Zuständigkeiten des bisherigen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz werden aber geändert – der Bereich Klimaschutz geht ins Umweltministerium, das an die SPD fällt. Das Wirtschaftsministerium könnte daher an Bedeutung verlieren. (pav mit dpa)