Karl-Heinz Wagner aus dem Landkreis Bamberg will Bürgermeister von Pfronten werden

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Das Pfrontener Rathaus: Wenn es nach Karl-Heinz Wagner geht, wird hier sein künftiger Arbeitsplatz sein. © Gschwend

Von Oberfranken in Ostallgäu: Karl-Heinz Wagner möchte Bürgermeister von Pfronten werden. Die örtliche CSU schickt ihn als Kandidaten bei der Wahl im kommenden März ins Rennen. Das sind seine Beweggründe.

Pfronten – Der Oberfranke Karl-Heinz Wagner möchte Bürgermeister von Pfronten werden. Die örtliche CSU schickt ihn als Kandidaten bei der Wahl im kommenden März ins Rennen. Im Gespräch erzählt der 58-Jährige, warum er sich dafür entschieden hat, in der Ostallgäuer Gemeinde anzutreten. Denn aktuell ist er in dritter Amtszeit Bürgermeister von Altendorf im Landkreis Bamberg.

Karl-Heinz Wagner ist gerne Bürgermeister: Seit fast 18 Jahren leitet er die Geschicke in der kleinen Gemeinde Altendorf im Landkreis Bamberg. Zunächst ehrenamtlich, seit der aktuellen Amtszeit im Hauptamt. „Ich habe das immer gerne gemacht. Ich mag es zu gestalten, zu bewegen“, sagt er. Folglich war für den Oberfranken klar, dass er weiterhin in diesem Beruf bleiben möchte – allerdings nicht in Altendorf. Denn nach der Trennung von seiner Frau wünscht er sich einen Neustart, „damit ich mit dem Thema mal abschließen kann.“ Die drei Kinder sind erwachsen.

Der Oberfranke Karl-Heinz Wagner möchte Bürgermeister von Pfronten werden: Die Gemeinde kennt er von Urlauben

Stellte sich also die Frage, wo es etwas werden könnte mit einer Kandidatur. Gesucht werden Bürgermeisterkandidaten vielerorts, auch in Thüringen und Sachsen, aber für Karl-Heinz Wagner war klar, dass er in seiner Heimat Bayern bleiben will. Auf eine Anzeige im bayerischen Staatsanzeiger hin meldeten sich acht oder neun Kommunen, erzählt er. Wagner ging systematisch vor, sortierte aus, und führte schließlich Gespräche mit drei Gemeinden. Das Rennen machte Pfronten mit seinen 13 Ortsteilen und rund 8.000 Einwohnern. Wagner kannte den Ort am Fuße des Breitenbergs schon von früheren Urlauben.

Die Gespräche mit dem CSU-Ortsverein seien sehr angenehm verlaufen, erinnert sich der Oberfranke, und auch eine Sightseeing-Tour zu den wichtigsten Pfrontener Themen bestärkte ihn in seiner Entscheidung. Nun geht es für ihn darum, die Menschen kennenzulernen und sich selbst bekannt zu machen. Dafür möchte Wagner in den nächsten Wochen und Monaten mit den Vereinen – „und davon gibt es sehr viele!“ – in Kontakt treten und, wenn gewünscht, an Jahreshauptversammlungen teilnehmen. Zu Beginn des neuen Jahres wird es dann Wahlkampfveranstaltungen geben. Gemeinsam mit dem CSU-Ortsverein will der Bewerber um das Bürgermeisteramt die Schwerpunktthemen für den Wahlkampf setzen und ausarbeiten. Ein wenig hat sich der erfahrene Kommunalpolitiker bereits mit Pfronten auseinandergesetzt. Das geplante neue Schwimmbad, der Einzelhandel, die Verkehrssituation, der Tourismus–Themen gibt es jede Menge.

Doch der langjährige Bürgermeister weiß auch: „Die Themen wiederholen sich oft.“ Ob Daseinsvorsorge in Form von Kindergärten oder Tagespflege für Senioren, oder der Breitbandausbau – letztlich beschäftigen viele Kommunen ähnliche Dinge.

Mehrgenerationenhaus und Radwegesituation

Stolz ist Wagner auf ein Projekt, das er kürzlich in Altendorf realisiert hat: ein Mehrgenerationenhaus. „So etwas könnte ich mir auch für Pfronten gut vorstellen“, sagt er. Eine weitere Idee: „Mir ist aufgefallen, dass sich viele Radfahrer auf den Hauptstraßen bewegen“. Die Verbesserung der Radwegesituation könnte also ein weiteres Thema sein, das der künftige potenzielle Bürgermeister von Pfronten in Angriff nimmt.

Sollte er nicht gewählt werden, macht sich der 58-jährige Jurist keine Sorgen um seine berufliche Zukunft. Er habe eine Anwaltszulassung, die derzeit ruht, erklärt er. Er könnte also jederzeit wieder als Anwalt arbeiten. Auch als Dozent bei der IHK-Akademie der Industrie- und Handelskammer Oberfranken hat er Erfahrung und könnte sich eine Tätigkeit in diesem Bereich wieder vorstellen.

Aufgewachsen ist Karl-Heinz Wagner in Strullendorf im Landkreis Bamberg auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Nach Abitur und Wehrdienst begann er zunächst ein Medizin-Studium, musste dieses aber wegen einer Allergie gegen Formalin abbrechen. Er wechselte zu Jura und BWL, entschied sich letztlich aber komplett für die Rechtswissenschaften. 1997 machte er sich als Anwalt selbstständig. 2006 erhielt er die Zulassung als Fachanwalt für Familienrecht. Von 2008 bis 2020 war Wagner ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Altendorf, seit 2020 ist er hauptamtlicher Rathauschef.

Was macht die Pfrontner Liste?

Und was sagt der amtierende Bürgermeister von Pfronten, Alfons Haf (Pfrontner Liste), dazu? Will er selbst noch einmal antreten? Dazu ist noch nichts spruchreif. „Wir von der Pfrontner Liste halten weiter an dem Fahrplan fest, den wir etwa immer vor Wahlen hatten“, erklärt Haf auf Anfrage. Das heißt: „Gesamte Nominierung mit den offiziellen Vorbereitungen im Spätherbst, richtige Wahlwerbung im neuen Jahr.“ Die Nominierungsversammlung der Pfrontner Liste wird voraussichtlich am 20. November sein. „Unser Bürgermeisterkandidat ist noch nicht festgelegt. Ob wir vor der Nominierungsversammlung schon die Entscheidung bekanntgeben, sobald sie gefallen ist, werden wir gemeinsam festlegen.“

Karl-Heinz Wagner
Karl-Heinz Wagner © privat

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