Mögliche Bedrohung: Nato erhöht Sicherheitsstufe an Flugplatz in Geilenkirchen

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Nach Hinweisen auf eine mögliche Bedrohung hat die Nato die Sicherheitsstufe auf dem Flugplatz in Geilenkirchen erhöht. Die Polizei ist im Einsatz.

Geilenkirchen - Wegen einer möglichen Bedrohung hat die Nato am Donnerstagabend (22. August) die Sicherheitsstufe auf ihrem Flugplatz im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen erhöht. Alle Mitarbeiter, die nicht für den Einsatz benötigt würden, seien als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geschickt worden, sagte ein Sprecher der Base.

Sicherheitsstufe an Nato-Flugplatz erhöht: Polizei im Einsatz – „reine Vorsichtsmaßnahme“

Als Grundlage für die Erhöhung der Sicherheitsstufe nannte der Sprecher nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen. „Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können“, sagte der Sprecher laut dpa weiter.

Die Polizei bestätigte, dass sie im Einsatz sei. Weitere Details würden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte. Ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete, dass Polizeiwagen auf dem Gelände waren. Auf elektronischen Displays und Tafeln an der Einfahrt zum Gelände wurde die Sicherheitsstufe C angezeigt.

Einsatz am NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen.
Die Nato hat wegen einer möglichen Bedrohung die Sicherheitsstufe am Flugplatz in Geilenkirchen erhöht. Die Polizei ist im Einsatz. © Christoph Reichwein/dpa

Vorfälle an Militärstandorten in Deutschland – auch Geilenkirchen betroffen

Bereits vor rund einer Woche hatte es mehrere Vorfälle an Militärstandorten in Deutschland gegeben. So ermittelten Polizei und Staatsschutz nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts auf eine gegen die Bundeswehr gerichtete Sabotageaktion.

Auch in Geilenkirchen waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich ein Mensch im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht habe sich allerdings nicht erhärtet. 

Nato-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen: Frühwarnsystem Awacs stationiert

Die Nato hat auf ihrem Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen in der Nähe von Aachen das fliegende Frühwarnsystem Awacs stationiert. 14 umgebaute Boeing-707-Maschinen überwachen den Luftraum mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Gefahren und der Vorwarnung des Bündnisses. Jedes Flugzeug hat in der Regel eine Besatzung von 16 Soldaten, die aus verschiedenen Nato-Staaten kommen. Die Bundeswehr stellt nach eigenen Angaben etwa ein Drittel des Personals.

Awacs steht für „Airborne Early Warning and Control System“ (Luftgestütztes Frühwarn- und Kontrollsystem). Die Maschinen haben eine Reichweite von 9250 Kilometern. Sie fallen durch ihr großes, einem Pilz gleichenden Radargerät auf dem Rücken der Flugzeuge auf. Damit können sie andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten und identifizieren.

Der Verband leistet klassische Luft- und Seeraumüberwachung und wird in Einsätzen zum Führen von Kampfflugzeugen als eine Art fliegende Kommandozentrale eingesetzt. Er hat bereits an zahlreichen Operationen wie auf dem Balkan und in Afghanistan teilgenommen. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine verlegte die Nato zeitweise Maschinen nach Rumänien. (ph/dpa)

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