Landrätin: Krankenhaus Penzberg soll geöffnet bleiben und nicht verkauft werden
Mit seinem Antrag, der Kreistag möge sich Gedanken darüber machen, ob er das Penzberger Krankenhaus zurückkaufen wolle, hat SPD-Landratskandidat Falk Sluyterman offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Insbesondere Penzbergs CSU-Bürgermeister Stefan Korpan reagierte pikiert.
Am Ende war es an Landrätin Andrea Jochner-Weiß, die gute Nachricht zu verkünden: „Starnbergs Landrat Stefan Frey hat zugesichert, dass das Penzberger Krankenhaus weder geschlossen noch verkauft werden soll.“ Zuvor waren am Freitagvormittag im Kreistag ordentlich die Fetzen geflogen.
Den Anfang hatte Sluyterman gemacht. Seine Fraktion sei nach wie vor der Ansicht, dass der Verkauf des Penzberger Krankenhauses „die korrekte Entscheidung“ gewesen sei. Da nun aber Landrätin Andrea Jochner-Weiß und der Chef der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH, Thomas Lippmann, immer wieder behauptet hätten, der Verkauf sei ein Fehler gewesen, wolle er wissen, ob der Landkreis gedenke, diesen Fehler durch einen Rückkauf zu korrigieren.
Jochner-Weiß meinte, das sei eine Debatte über „ungelegte Eier“, man stehe in ständigem Austausch mit Starnbergs Landrat Stefan Frey. Sie halte die Diskussion über die Zukunft des Penzberger Krankenhauses für unangemessen, das würde nur die Mitarbeiter verunsichern.
Tiraden des Penzberger Bürgermeisters
Das nahm Stefan Korpan (CSU/Penzberg) zum Anlass, zu einer Schimpfkanonade anzusetzen. Bei der Krankenhaus GmbH seien vor einigen Jahren die Verantwortlichen „beschimpft und öffentlich zerfetzt“ worden, nun lobe man den gelungenen Transformationsprozess. Jetzt passiere das Gleiche in Penzberg, „da arbeiten Menschen, lasst die in Ruhe“. Seine Kritik richtete sich gegen die Heimatzeitung, die über die unsichere Lage des Penzberger Krankenhauses berichtet, gegen Bürger, die nachfragen, aber auch politische Mandatsträger in Penzberg und im Kreistag. Frey habe in nichtöffentlicher Sitzung des Penzberger Stadtrats zugesichert, dass das Krankenhaus „weder geschlossen noch verkauft wird“.
Dabei blendete Korpan freilich aus, dass diese wichtige Information bislang nie öffentlich mitgeteilt wurde. Weder in Penzberg, noch im Kreistag oder im Landkreis Starnberg, der damit weiterhin die Verluste des Penzberger Krankenhauses ausgleichen muss.
Zuvor hatte der stellvertretende Geschäftsführer der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH, Claus Rauschmeier, in seinem Bericht erklärt, dass man bei der strukturellen Umsetzung des Transformationsplanes große Fortschritte gemacht habe, die darin formulierten finanziellen Ziele aber nicht erreicht werden können. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Zuschuss des Landkreises an die GmbH 2026 bei sechs Millionen Euro plus zwei Millionen für Investitionen liegen soll.
Zuschussbedarf höher als geplant
Da sich die Umsetzung der Krankenhausreform allerdings verzögert, geht Rauschmeier von einem deutlich höheren Zuschussbedarf im kommenden Jahr aus. Intern ist die Rede von zwölf Millionen Euro. Auch heuer werde das gesteckte Ziel von 12,1 Millionen Euro Zuschussbedarf verfehlt. Die GmbH werde voraussichtlich 400 000 Euro mehr brauchen, so Rauschmeier.