Porsche-Fahrer macht sich in München furchtbar unbeliebt
Große Wellen schlägt das Foto eines rücksichtslosen Porsche-Fahrers in München. Auch die Polizei meldet sich zu Wort.
München - Als Reporterin beim BR ist Sandra Demmelhuber normalerweise in der Region unterwegs und berichtet von spannenden Ereignissen. Jetzt aber reichte der Blick aus dem Fenster, um einen Vorfall zu beobachten. Und eine besondere Ausprägung von Ignoranz zu bestaunen. Davon berichtet sie mit einem Foto auf ihrem privaten Account bei X (ehemals Twitter).
München: BR-Reporterin sieht, wie Porsche die Tiefgaragenausfahrt blockiert
„Heute Morgen bei uns am Haus. Ein Porsche-Fahrer blockiert seit über einer halben Stunde (!) unsere Tiefgaragenausfahrt“, schreibt sie. Das Ganze hatte wohl Folgen für die anderen Hausbewohner: „Zwei Nachbarn (arbeiten im Umland) kommen jetzt zu spät zur Arbeit, darunter ein Lehrer.“ Die BR-Reporterin fragt: „Wie kann man nur so rücksichtslos und egoistisch sein?“
In rund 24 Stunden wurde der Beitrag 650.000 Mal angezeigt, mehr als 1.200 Mal kommentiert. Auch in der „Falschparker“-Community bei Reddit ist er per Screenshot gelandet und bekam unter der Überschrift „Neues Level an Ignoranz und Narzissmus?“ weitere 150 Kommentare. Viele finden deutliche Worte. „Das ist dann halt eine Nötigung und hier sollte man die Polizei holen, damit die den abschleppen lässt“, heißt es etwa. „Der Wettbewerb ‚Wer parkt am dümmsten?‘ ist halt noch nicht zu Ende“, meint ein anderer Nutzer.
Porsche-Fahrer sorgt in München für Ärger: „Eine Parkdauer von einer halben Stunde ist aber wirklich der Gipfel“
Versuche, den Porsche-Fahrer ein wenig in Schutz zu nehmen, scheitern. Ein User meint nämlich: „Vielleicht Gedankenlosigkeit. Wer nicht genau hinsieht, nimmt möglicherweise die Ausfahrt als Weg wahr. Ein klarer Hinweis etwa durch Beschilderung könnte helfen, Wiederholungen zu vermeiden.“ Demmelhuber klärt auf: „Da gibt es auf dem Garagentor ein überdeutliches Schild. Auch sonst ist die Einfahrt klar zu erkennen. Passiert leider ständig, dass unsere Einfahrt zugeparkt wird, nur um ‚schnell‘ mal zum Metzger zu gehen. Eine Parkdauer von einer halben Stunde ist aber wirklich der Gipfel.“
Der Begriff „abschleppen“ fällt reihenweise. „Durch die Polizei abschleppen lassen ist keine Option?“, schlägt etwa ein Nutzer vor. Die Idee hatte man vor Ort natürlich auch, so Demmelhuber. „Doch, Nachbar 2 ruft jetzt die Polizei München. Ich kann zum Glück auf die U-Bahn ausweichen.“ Wie das Ganze weiterging, konnte Demmelhuber zunächst nicht berichten, die Arbeit rief, die Reporterin hatte von Sturmtief Zoltan zu berichten, erklärte sie unserer Redaktion.
Auch Polizei München meldet sich zu Wort
Ein User äußert Zweifel, ob es sich lohnt, die Polizei zu rufen: „Erfahrungsgemäß kommen die bei sowas nicht. Wir haben das leider auch öfters bei der Garagenausfahrt im Büro.“ Darauf reagiert die Polizei München von ihrem offiziellen Account mit Klartext: „Da müssen wir intervenieren, wenn Sie anrufen, schicken wir eine Streife.“
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Dass es sich ausgerechnet um ein teures Luxusauto handelt, dürfte den Ärger mancher noch mal verstärken, schließlich gelten Sportwagenfahrer dem Klischee nach für manche als besonders egoistisch. Unfairerweise, meint einer. „Das liegt aber nicht am Porsche, sondern dem Fahrer. Da muss man nicht die Automarke in den Dreck ziehen.“ Er bekommt prompt Reaktionen: „Es ist halt auffällig, dass sich gerade Fahrer gewisser Luxusmarken gern Freiheiten herausnehmen, die sie per Gesetz einfach nicht haben“ und „Offenkundig sehen hier viele Menschen durchaus einen Zusammenhang. Ich denke nicht, dass dies ein Zufall ist.“ Ob der Porsche am Ende tatsächlich auf dem Abschlepphof gelandet ist oder der Fahrer rechtzeitig unter dem Schimpfen der Anwohner zurückkehrte? Das bleibt zunächst unklar. Riesenärger gab es auch bei einer Hochschwangeren, die vor einigen Monaten nicht in ihr Auto kam. (lin)
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