Areal an der Schloßberghalle: Gemeinde Peiting macht Grundstücks-Deal mit dem Freistaat fix

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Das bislang unbebaute Grundstück zwischen Schloßberghalle und dem Kindergarten im Forsthaus gehört nun endgültig der Gemeinde Peiting. © Hans-Helmut Herold

Erst war es für ein neues Jugendzentrum im Gespräch, später für ein Hort-Gebäude: Gebaut wurde auf dem Grundstück neben der Schloßberghalle, das die Gemeinde Peiting 2019 vom Freistaat erwarb, trotz entsprechender Auflage im Kaufvertrag bislang allerdings nichts. Nun haben sich beide Parteien geeinigt.

Peiting – In der Theorie ist das Peitinger Jugendzentrum in den vergangenen Jahren schon mehrmals umgezogen. Mal sollte es im ehemaligen Lehrerhaus eine neue Heimat finden, mal war ein Neubau am Kampfgartenweg oder auf der Basili-Wiese im Gespräch. Mittlerweile hat man sich bekanntlich auf den Verbleib am aktuellen Standort geeinigt, wo in den nächsten Jahren ein neues Gebäude errichtet werden soll.

Vor knapp sechs Jahren schien zwischenzeitlich noch eine weitere Option Aussicht auf Erfolg zu haben. Damals eröffnete sich dem Markt die Möglichkeit, das freie Grundstück zwischen Schloßberghalle und dem Kindergarten im Forsthaus zu erwerben. Verkäufer war der Freistaat Bayern, der das Geschäft allerdings an eine Bedingung knüpfte. Das 1700 Quadratmeter große Areal müsse binnen von fünf Jahren für den Neubau des Juze oder eine Erweiterung der benachbarten Kita verwendet werden. Die Gemeinde griff zu, im Frühjahr 2019 wechselte das Grundstück für 350 000 Euro den Besitzer.

Noch im gleichen Jahr verwarf man allerdings die Juze-Pläne schon wieder, stattdessen sollte auf dem Grundstück nun ein neues Hort-Gebäude errichtet werden. Dafür lag 2020 sogar bereits ein Architekten-Entwurf vor, doch dieser verschwand aus Spargründen in der Corona-Krise zugunsten eines größeren Kindergarten-Neubaus an der Jägerstraße erst einmal in der Schublade.

Doch da war ja noch die Auflage des Freistaats, das Areal bis Mai 2024 zu bebauen. Wie Bürgermeister Peter Ostenrieder auf Nachfrage im Gespräch mit den Schongauer Nachrichten erklärt, wandte sich die Gemeinde im vergangenen Winter deshalb an den Vertragspartner. „Wir haben mitgeteilt, dass wir das nicht schaffen.“ Wie beim Geschäftsabschluss vereinbart, blieben laut dem Rathauschef nun zwei Optionen. Der Freistaat konnte den Kauf entweder rückabwickeln oder das Areal gegen eine Aufzahlung von 20 Prozent endgültig an den Markt veräußern. Von Gemeindeseite schlug man alternativ noch vor, die Frist um zwei weitere Jahre zu verlängern.

Die Antwort freilich ließ auf sich warten, was man im Rathaus durchaus sorgenvoll verfolgte. Denn schließlich stand zu befürchten, dass dem Freistaat eine Rückabwicklung des Geschäfts durchaus gelegen käme angesichts des Bedarfs an Baugrundstücken etwa für die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften.

Erst Ende August trudelte schließlich das mit Spannung erwartete Schreiben ein, worin der Freistaat mitteilte, dass man mit einem Verkauf gegen die vereinbarte Aufzahlung einverstanden sei. Ostenrieder spricht von einer „optimalen Lösung“, schließlich bekomme die Gemeinde das Areal so zur freien Verfügung. Im Gemeinderat teilt man diese Einschätzung offenbar, nichtöffentlich hat man laut dem Bürgermeister jüngst die nötigen Finanzmittel in Höhe von 70 000 Euro für das Grundstücksgeschäft freigegeben.

Noch keine Pläne für Bebauung

Konkrete Pläne für das Areal gibt es im Moment nicht. Zwar hatte eine Untersuchung im vergangenen Jahr ergeben, dass der Bedarf an Kita-Plätzen in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigt. „Im Moment haben wir aber in allen Einrichtungen noch Puffer“, sagt Ostenrieder. Auch gebe es aktuell keinen zusätzlichen Bedarf an Hortplätzen. Das kann sich freilich ändern, wenn ab 2026 der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung eingeführt wird. „Wir werden schauen, wo die Entwicklung hingeht.“

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