Empfindlicher Schlag für Russland: Ukraine benutzt Cessna als Kamikaze-Drohne
Eine umfunktionierte Cessna trifft eine russische Drohnenfabrik. Das Ziel ist tief im russischen Gebiet und offenbart die Schwachstelle Putins.
Jelabuga – Eine umfunktionierte Cessna hat in Jelabuga eine russische Drohnenfabrik getroffen. Das kleine Flugzeug wurde von der Ukraine als unbemanntes Flugobjekt umfunktioniert und mit reichlich Sprengstoff bestückt, sowie mit einer Fernsteuerung ausgestattet. Auf einem Video, das auf der Social-Media-Plattform X verbreitet wurde, ist zu sehen, wie das Flugzeug im Kamikaze-Sturzflug auf die Drohnenfabrik zufliegt – und einschlägt. Ein großer Feuerball lässt vermuten, wie viel Sprengstoff die kleine Cessna wohl an Board gehabt hatte.
Ukrainische Cessna trifft womöglich Drohnenfabrik tief im russischen Gebiet
Die Drohnenfabrik, ca. 900 Kilometer östlich von Moskau, ist nicht das erste Ziel, das die Ukrainer tief im Landesinneren Russlands während des Ukraine-Kriegs getroffen haben. Immer wieder wurden Öldepots, Raffinerien und andere wichtige strategische Ziele anvisiert, wie Forbes berichtet. Ob die Produktionsstätte selbst getroffen wurde, geht aus dem Video nicht eindeutig hervor. Möglich ist auch, dass die Cessna in die anbei liegenden Wohnheime der Fabrikarbeiter gestürzt ist und nicht die Fabrik selbst getroffen wurde. Bei dem Angriff sind laut Berichten des Gesundheitsministeriums Tatarstans 13 Menschen verletzt worden.
Mindestens 16 unterschiedliche Drohnenmodelle, die Ziele tief im Inneren Russlands treffen können, seien aktuell im Einsatz, wie Forbes weiter berichtet. Zwar kann Russland den Großteil der ukrainischen Drohnen abfangen, aber durch den kontinuierlichen Schwall an unbemannten Flugzeugen trifft das ukrainische Militär immer wieder Ölraffinerien, wie zuletzt am Dienstag (2. April) Tatnefts Taneco Raffinerie.
Strategische Ziele in Russland als wichtiger Faktor im Ukraine-Krieg
Durch die Angriffe auf russischem Gebiet versucht Kiew die Kriegsindustrie Russlands zu bremsen. Direkt durch Angriffe auf Rüstungsindustrie wie die Drohnenfabrik oder indirekt durch Angriffe auf russische Raffinerien. Besonders Benzin und Diesel ist für Russland im Krieg unabdingbar. Zum einen als Exportschlager, zum anderen um die Kriegsgeräte wie Panzer und Co. funktionsfähig zu halten. Die russische Ölproduktion konnte bisher durch ukrainische Angriff um ca. zehn Prozent gesenkt werden.
Der Angriff zeigt auch: Der russische Luftraum ist unzureichend verteidigt. Die meisten der russischen Verteidigungskapazitäten wurden an die Kriegsfront verlegt. Große Teile des russischen Hinterlands sind so verwundbar. Mark Hertling ein U.S. Army General im Ruhestand, fügte hinzu: „Nicht nur ‚sechs große russische Ölraffinerien‘, sondern alle tief im russischen Hoheitsgebiet und alle unverteidigt (wurden getroffen, Anm. d. Red.).“ (SiSchr)