„Gut und Böse“: Putin-Verbündeter droht Westen mit jahrzehntelangem Konflikt
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Wladimir Putins Top-Propagandist Solowjow feindet den Westen an – und bedroht mal wieder Frankreich. Er wittert Krieg mit der Nato.
Moskau – „Für den Westen sind wir offensichtlich der Hauptfeind. Vor uns liegt ein jahrzehntelanger Konflikt und wir sollten uns absolut nicht davor fürchten.“ Dieses Szenario hat der Moderator Wladimir Solowjow am Montag (1. April) in seiner wöchentlichen Talkshow „Abend mit Wladimir Solowjow“ auf dem staatlichen Kanal Rossija-1 beschrieben. Er ist schon seit Beginn des Ukraine-Krieges eine der wichtigsten Stimmen von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Putin-Verbündeter Solowjow: „Es ist unmöglich, zwischen Gut und Böse Frieden zu schließen“
„Viele Jahrzehnte konventionellen Friedens waren nur Zufall. Jahrhunderte der Feindschaft hingegen waren natürlich, denn es ist unmöglich, zwischen Gut und Böse Frieden zu schließen. Wir sind gut – sie sind böse. Das ist einfach und klar“, sagte Solowjow bedächtig und mit schwerer Stimme weiter. Der entsprechende Ausschnitt wurde von der Journalistin Julia Davis im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) veröffentlicht.
Der Propagandist Solowjow wettert in seinen Sendungen regelmäßig gegen russische Oppositionspolitiker:innen und den Westen. Russlands Krieg in der Ukraine unterstützt er komplett. Er ist – auch in Russland – für seine polarisierenden, oft polemischen Positionen bekannt. In Europa gerät er immer wieder wegen seiner Drohungen und drastischen Äußerungen in die Schlagzeilen.
Der Ukraine-Krieg ist auch ein Krieg der Informationen zwischen Putin und Kiew
Konfrontationslustig hatte sich Solowjow auch am Sonntag gezeigt. Dort hatte er die Entscheidung Frankreichs, russische Athlet:innen nicht zu den olympischen Spielen zuzulassen, scharf kritisiert. „Der Westen hat komplett den Verstand verloren“, sagte er in seiner TV-Sendung. Er wolle daran erinnern, „dass heute der 210te Jahrestag des Einmarschs der russischen Armee in Paris ist. Es war uns damals völlig egal, und es ist uns auch heute völlig egal, ob ihr uns willkommen heißt oder nicht. Wenn wir euch alle zerstören müssen, werden wir das tun“. Seine Ausführungen beendete er damit, Frankreich mit Hyperschallraketen zu drohen.
Aus Solowjows – und Putins – Perspektive führt Russland in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg mit dem Westen. Tatsächlich ist der Ukraine-Krieg ein gewaltiger Informationskampf. Das Propaganda-Narrativ des Kremls beinhaltet neben der angeblichen „Denazifizierung“ der Ukraine auch die Verteidigung der sogenannten „traditionellen Werte“ Russlands gegenüber dem „verkommenen Westen“.
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Auch Religion spielt eine gewichtige Rolle: Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, hat erst letzte Woche ein Dokument angenommen, das den Ukraine-Krieg als „heiligen Krieg“ einstuft. (ah)