Haushalt der Gemeinde Valley: Zeit für Investitionen

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Das Gewerbe in Oberlaindern – hier die Gebiete Martinshof (vorne) und Osterläng/Oped – ist eine Säule der Finanzkraft der Gemeinde Valley. Im Gemeinderat wurde nun erneut die Forderung nach einem Bahnhalt in dem Ortsteil laut. © Thomas Plettenberg

Die Gemeinde Valley steht finanziell gut da. Zu verdanken ist dies hohen Steuereinnahmen. Valley bleibt weiterhin schuldenfrei und hat aktuell rund 15 Millionen Euro Rücklagen. Heuer will die Gemeinde kräftig in den Straßenbau investieren.

Valley – Mit einer Rücklage in Höhe von 12,5 Millionen Euro hatte Valley zum Ende des Haushaltsjahres 2024 gerechnet. Tatsächlich liegt diese nun sogar bei 15,4 Millionen Euro – fast zwei Millionen höher als erwartet. Kämmerin Heike Finsterbusch, die in der Sitzung des Gemeinderats den Haushalt präsentierte, bereitete das Gremium aber darauf vor, dass dieses finanzielle Polster in den kommenden Jahren dünner werden wird. 2025 bis 2028 werden Entnahmen unumgänglich sein, erklärte Finsterbusch. Für Ende 2028 rechnet sie mit einer Rücklage von rund sieben Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr konnten den Rücklagen noch 3,1 Millionen Euro zugeführt werden, heuer sollen vier Millionen entnommen werden. Für Bau, Unterhalt und Sanierung von Straßen sind 2,1 Millionen Euro eingeplant, erklärte Finsterbusch.

Der größte Posten ist dabei der Ausbau des nördlichen Teils des Weidmooswegs in Oberdarching mit 785 000 Euro. Noch mehr investiert die Gemeinde in Wasserbau und Hochwasserschutz: etwas mehr als eine Million Euro. Für beides gibt es auch Zuweisungen vom Freistaat: 189 000 Euro für die Straßen, 300 000 für den Hochwasserschutz.

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„Es sind enorme Summen, die in einer Gemeinde wie der unsrigen bewegt werden“, stellte Bürgermeister Bernhard Schäfer (FWG) fest, und er betonte auch, wie wichtig die ansässigen Firmen und Betriebe seien. „Ein großer Teil unserer Einnahmen kommt von den Gewerbebetrieben. Dank deren Diversität sind wir gut durch die vergangenen Jahre gekommen“, resümierte Schäfer.

Forderung nach Bahnhalt Oberlaindern

An diesem Punkt hakte Barbara Walter (CSU) später ein. „Wir sind stolz auf unser Gewerbe“, sagte sie, und deshalb müsse es von Seiten der Gemeinde unterstützt werden. Das größte Gewerbegebiet sei Oberlaindern, und für die Mitarbeiter dort spiele die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr eine bedeutende Rolle. „Wir sollten dranbleiben, dass dort ein Bahnhaltepunkt kommt“, forderte Walter. Das bayerische Verkehrsministerium verfolgt einen solchen Halt derzeit nicht weiter, weil der dafür erforderliche Ausbau einer Machbarkeitsstudie zufolge nicht im Verhältnis zum Nutzen stünde; auch ein Brief der Gemeinde ans Ministerium änderte daran nichts. Den von der Gemeinde geplanten Investitionen gab Walter das Okay. „Schauen wir, dass wir die Projekte, die wir uns vorgenommen haben, heuer noch auf den Weg bringen.“

Den vorgesehenen Ausgaben erteilte auch Christoph Trömer (FWG) seine Zustimmung. „Das ist ein sehr investitionsfreudiger Haushalt, den wir beschlossen haben“, sagte er. „Wir sollten mit dem Geld trotzdem restriktiv umgehen.“ Die Ausgaben dürften nicht in jedem Jahr so hoch liegen, mahnte er. Ähnlich beurteilte Josef Huber (Valleyer Liste) die Situation. „Wir stehen supergut da, aber es wird nicht ewig so weitergehen“, sagte er mit Blick auch auf die Gewerbesteuereinnahmen. Ein vorsichtiger Umgang mit dem Geld sei deshalb weiter geboten, fand Huber. „Wir sollten nach außen bringen: Jeder muss mithelfen beim Sparen.“

Ein finanzielles Polster ist auch Bürgermeister Schäfer wichtig. „Unser Ziel muss es sein, für Notlagen gerüstet zu sein und immer ein paar Groschen auf der hohen Kante zu haben.“ 

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