Transfer des Sommers schon entschieden: Dieser BVB-Star ist pure Freude!
Während Bayern München etwas verzweifelt nach einer Alternative zu Florian Wirtz sucht und Bayer Leverkusen mit allen Kräften probiert, Malik Tillman an den Rhein zu holen, hat Borussia Dortmund wohl schon längst den beeindruckendsten Bundesliga-Transfer des Sommers in den eigenen Reihen. Nein, die Verpflichtung von Jobe Bellingham war nicht das Resultat von fußballerischem Nepotismus, sondern folgerichtig.
Natürlich besteht seit längerem eine Verbindung des BVB zum Namen und damit zur Familie Bellingham, aber Jobe, der zwei Jahre jüngere Bruder von Jude Bellingham, ist ein waschechter Mittelfeld-Leader.
Dortmunds zweiter Bellingham
Ähnlich wie auch Jude, welcher von 2020 bis 2023 die BVB-Fans verzückte. Am Ende ging Jude für 113 Millionen Euro zu Real Madrid und zwei Jahre später kam nun Jobe von Premier-League-Aufsteiger Sunderland für 30,5 Millionen Euro. Übrigens war er in den dramatischen Aufstiegsplayoffs in England an vorderster Front für die "Black Cats" dabei.
Wenige Wochen nach der geglückten Rückkehr Sunderlands ins englische Fußballoberhaus steht Jobe nun bei der Klub-WM auf dem Rasen. Erst gestern absolvierte er seinen zweiten Startelfeinsatz für den BVB. Nach dem Tor gegen Mamelodi Sundowns folgte die Vorlage zum 1:0-Siegtreffer von Daniel Svensson gegen das koreanische Team von Ulsan HD.
Natürlich ist die Konkurrenz bei dieser WM zumindest in der Gruppenphase überschaubar gewesen, wenngleich selbst Mamelodi dem BVB ordentlich Paroli bot, aber Bellingham ist bereits jetzt ein belebendes Element fürs Dortmunder Mittelfeld.
Offensivdrang wie Bruder Jude
Ein Vergleich zwischen ihm und seinem älteren Bruder ist dahingehend schwierig, als dass Jude im gleichen Alter bereits in der Champions League unterwegs war, während Jobe gerade erst den Schritt aus der zweitklassigen EFL Championship zu Dortmund unternommen hat. Bei beiden Bellinghams bestand in der breiteren Öffentlichkeit lange Zeit die Wahrnehmung, dass sie aufgrund ihrer Statur und Physis – vor allem in Judes Fall – für die Sechser-Position geschaffen wären.
Doch schon bei Jude stellte sich über die Jahre heraus, dass er gar nicht vor der Abwehr spielen, sondern vielmehr weiter vorn agieren sollte. In Diensten von Real Madrid hat sich dieser Trend fortgesetzt. Jobe wiederum spielte zwar für Sunderland auf einer Doppelsechs an der Seite des Defensivspezialisten Dan Neil, aber auch Niko Kovac hat nun schon damit begonnen, ihn etwas offensiver einzusetzen.
Kovac setzt Jobe wie Jude ein
Gegen Ulsan HD spielte Jobe im 3-4-2-1 von Kovac de facto als Halbstürmer, der sich dann defensiv etwas zurückzog. Jobe mehr noch als Jude ist sehr agil am Ball, weniger Ballschlepper als sein älterer Bruder, dafür ein dynamischer Dribbler.

Schon für Sunderland hat er immer wieder nach Ballannahmen ein Dribbling probiert oder versucht mit ein, zwei klugen Kontakten, den nächsten Gegenspieler zu düpieren. Hinzu kommt die natürliche Torgefahr beider Bellinghams. Mit Tempo und Schwung in den Strafraum vorzustoßen und im Schatten eines Mittelstürmers aufzutauchen, liegt den Zweien im Blut.
Dieser Spielertyp fehlte im BVB-Zentrum
Dortmund hat mit dieser Verpflichtung einen Volltreffer gelandet. Denn was dem BVB zuletzt im Mittelfeld abging, ist ein dynamischer Übergangsspieler zwischen den Sechsern und der Offensive.
Felix Nmecha und Pascal Groß können im Zentrum für Stabilität sorgen, aber davor braucht es einen, der nicht nur den Ball schleppen, sondern auch mal Gegner aussteigen lassen kann. Julian Brandt könnte dies in der Theorie, aber ist viel zu unbeständig und auch bei weitem nicht der eigentlich zu erwartende Eins-gegen-Eins-Spieler.
Winterneuzugang Carney Chukwuemeka, welcher infolge der Leihe von Chelsea nun fest verpflichtet werden soll, ist auch ein guter Übergangsspieler, aber in der Rolle von Groß besser aufgehoben. So hätte weiterhin ein Vakuum im Dortmunder Mittelfeld bestanden, das nun jedoch von Bellingham befüllt wird.
Natürlich besteht die Erwartung, dass er ähnlich wie sein Bruder nicht ewig beim BVB bleibt. Aber für den Moment hat Dortmund alles richtig gemacht. Und eins ist sicher: dieser Bellingham wird der Bundesliga viel Freude bereiten!