Antike vs. Neuzeit - So haben sich die Olympischen Spiele im Laufe der Jahrhunderte verändert

Die Olympischen Spiele sind das wohl bekannteste Sportereignis der Welt, bekannter noch als der Superbowl oder die Fußball-WM. Daneben sind sie aber auch eine der ältesten Wettkampftraditionen überhaupt. Denn die ersten Olympischen Spiele lassen sich bereits vor mehr als 2700 Jahren nachweisen. Im Jahr 1894 wurden die Spiele dann erneut zurück ins Leben gerufen, sie sind damit seit weit über 100 Jahren bereits wieder Teil unserer Kultur.

Welche Disziplinen gab es schon bei den antiken Olympischen Spielen?

Dass das Leben in der Antike nicht immer unseren heutigen Gepflogenheiten und Werten entsprach, ist hinlänglich bekannt. Dementsprechend unterscheiden sich die moderen Wettkämpfe in einigen Gesichtspunkten auch sehr deutlich von ihren berühmten Vorgängern. Unter anderem sind die Sportarten bei Olympia heute nicht mehr dieselben wie damals, denn Disziplinen wie das Wagenrennen sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Die vornehmste Disziplin beim antiken Olympia war der Wettlauf zu Ehren des „Zeus Olympios“. Auch heute sind die verschiedenen Laufdisziplinen fester Bestandteil der Olympischen Spiele und Läufer wie Usain Bolt erreichen durch sie einen enormen Bekanntheitsgrad. Im Laufe der Zeit kamen neben dem Wettlauf aber auch noch weitere Disziplinen hinzu, in denen sich die Teilnehmer messen konnten:

  • Faustkampf
  • Fünfkampf (Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwerfen, Stadionlauf, Ringkampf)
  • Allkampf

Diese Disziplinen nannte man aufgrund der vorgeschriebenen Nacktheit der Teilnehmer die „gymnischen“ (wörtl. „nackten“) Wettkämpfe. Daneben gab es spätestens seit dem Jahr 680 v. Chr. auch noch die „hippischen“ Wettkämpfe - also die zu Pferde ausgetragenen Disziplinen wie Wagenrennen oder Galopp. Auch heute kommen noch regelmäßig neue Sportarten bei den Olympischen Spielen dazu.

Besonders an den antiken Wettkämpfen war, dass es zunächst keine Bühne für musische oder künstlerische Wettkämpfe gab. Diese waren sonst in der griechischen Staatenwelt weit verbreitet, bei Olympia stand allerdings von Anfang an der körperliche Wettstreit im Fokus. Bei der Neuauflage von Olympia wurde eine Einführung dieser musischen Disziplinen zwar zeitweise verfolgt, so etwa bei den Olympische Spielen 1924 in Paris. Doch auch diesmal fand das Konzept keinen Anklang bei den Zuschauern - in zumindest dieser Hinsicht hat sich seit der Antike nichts getan.

Wer durfte bei den Olympischen Spielen der Antike teilnehmen?

In den Anfangsjahrhunderten der Olympischen Spiele war es nur Griechen gestattet, an den olympischen Wettkämpfen teilzunehmen. Alle Nichtgriechen wurden als „Barbaren“ bezeichnet und daher auch als unwürdig angesehen, an den Festspielen zu Ehren des höchsten griechischen Gottes teilzunehmen.

Außerdem war es auch allen Frauen verboten, sich mit den anderen Athleten zu messen. Nicht nur das - unter Androhung der Todesstrafe war ihnen sogar das Zuschauen untersagt. Die Überlieferung weiß lediglich von zwei Frauen, die jemals bei Olympia zugegen gewesen sein sollen.

Warum wurden die Olympischen Spiele damals abgeschafft?

Die olympische Tradition in der Antike hielt sich über 1000 Jahre lang. Erst als das römische Kaiserreich das Christentum als Staatsreligion übernahm, geriet Olympia in Verruf und wurde vom römischen Kaiser Theodosius I. als „heidnischer Kult“ schließlich verboten. Das Verbot, gemeinsam mit den Invasionen verschiedener Völker in den darauffolgenden Jahrhunderten, bereiteten der uralten Tradition der Wettkämpfe in Olympia letztendlich ein Ende. Die allerletzten Hinweise auf möglicherweise stattgefundene Olympische Spiele sind aus dem 6. Jahrhundert nach Christus.