Söder bringt Dobrindt nach Ampel-Attacke in Verlegenheit – „Geile neue Jacke“
Ein Jacken-Kommentar vom Landesvater verdirbt dem Landesgruppenchef den Abgang von der Bühne - und rückt die Ampel-Schelte in den Hintergrund.
Seeon - Es sind einige scharfe Worte, die Alexander Dobrindt (CSU) da wählt: „Die Ampel ist zum größten gesellschaftlichen Klimarisiko geworden“, sagte er am Montag vor der Presse. Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt schimpfte zum Abschluss der Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberbayerischen Kloster Seeon auf die Ampel-Koalition, immer wieder. Er warf der Bundesregierung vor, unseriös und unsozial zu regieren, und - mit Blick auf die Proteste der Bauern gegen die schrittweise Reduzierung der Agrardieselsubventionen - auch die Bauern „überproportional“ zu belasten. Dobrindt attestierte der Koalition aus SPD, Grünen und FDP, nur „Trotzreaktionen“ zu zeigen. „Es bräuchte aber einen „Wir-haben-verstanden-Moment“.“
Im Kontrast zu seinen scharfen Worten stand ein wenig die Winterkälte, die den CSU-Mann wohl die Röte ins Gesicht trieb - hatte die CSU für die Pressekonferenz doch den Hof des Klosters gewählt, der ganz im Zeichen des plötzlichen Wintereinbruchs stand.
Dobrindt kommt von seiner Jacke nochmal auf die Ampel-Regierung
Auffällig ist Dobrindts dicke weiße Winterjacke, die im Scheinwerferlicht der Presse beinahe zu leuchten scheint. „Was das Outfit anbelangt“, sagt Dobrindt, und überlegt dann kurz. „Wir haben Ampel-Wetter“, fällt ihm offenbar als Gewitzel auf die Regierung aus SPD, FDP und Grünen ein, über die er eben noch in seinen Reden gespottet hat.
„Wenn die weiter so regieren, dann müssen wir uns alle warm anziehen“, schließt er dann seine Rede, und will mit diesem letzten Ampel-Kommentar die Bühne verlassen.
„Geile Jacke“ und „Dobrindt hat Drip“ : Den Abgang von der Bühne hat sich der Landesgruppenchef wohl anders vorgestellt
Da hat er die Rechnung aber ohne den neben ihm stehenden bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gemacht. Söder, der Dobrindt knapp um einen Kopf überragt, attestiert dem Parteifreund: „Geile neue Jacke, muss man schon sagen.“ Damit bringt er Dobrindt sichtlich in Verlegenheit, der nun schon wieder spontan reagieren will. Um seinen Abgang zu retten, bleibt Dobrindt nur noch, den Landesvater an der Schulter zu fassen und ihn dezent von der Bühne zu schieben.
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Die Social Media-Abteilung der CSU im Bundestag freute sich offenbar über das Outfit-Geplänkel der beiden und brachte Dobrindts Verlegenheit nochmal an die Öffentlichkeit. Die kurze Sequenz ist auf dem Instagram-Kanal zu sehen, und bekam dort immerhin sechs Kommentare. „Dobrindt hat Drip“, kommentiert das Social Media-Team, womit in Jugendsprache „hervorstechend cooler Style“ gemeint sein soll. Söder zumindest würde dem zustimmen. (dpa/kat)