Tropisches Virus in Italien: Weitere Oropouche-Fälle gemeldet – Klinik äußert Details
In Italien wurden neue Oropouche-Fieber-Fälle gemeldet. Das Virus wird von Mücken übertragen. Forschende haben einen speziellen Test entwickelt.
Mailand – Im Juni 2024 meldeten die italienischen Behörden den ersten Fall des sogenannten Oropouche-Fiebers. Dabei handelt es sich um einen Virus, der von Stechmücken übertragen wird, die normalerweise in den Tropen vorkommen. Zuletzt wurden zwei neue Fälle in der Lombardei bekannt. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Italien auf insgesamt vier. Forscher in Mailand haben einen speziellen Test für die Diagnose des Oropouche-Fiebers entwickelt.
Italien: Weitere Fälle von Oropouche-Fiebers gemeldet
Die zwei in der Lombardei mit dem Oropouche-Fieber diagnostizierten Patienten waren zuvor in Kuba und Brasilien unterwegs, wie La Repubblica am 16. Juli berichtete. Beide Patienten hatten die für das Virus typischen Symptome. Darunter hohes Fieber, Hautausschlag, Übelkeit und Muskelschmerzen. Die Symptome treten in der Regel drei bis acht Tage nach dem Stich auf. Außerdem gehören weitere Beschwerden zu den Symptomen:
- Kopfschmerzen
- Schmerzen im Bereich der Augenhöhlen
- Allgemeines Unwohlsein
- Schüttelfrost
- Erbrechen
- Lichtempfindlichkeit
- Quelle: WHO
Es ist das erste Mal, dass das Virus in der Lombardei diagnostiziert wurde. Wie das Dengue-Fieber, das auch bereits in Italien vorgekommen ist, gehört es zu der Gruppe der Arboviren. Das Dengue-Fieber breitet sich zudem immer schneller aus. Bei beiden Oropouche-Fällen haben sich die Patienten und Patientinnen außerhalb Italiens angesteckt, wie das Sacco-Krankenhaus in Mailand herausfand.
Ausbreitung des Oropouche-Fiebers – Klinik entwickelt speziellen Test
„Die Bedeutung dieser in Italien erstellten Diagnosen ist für die Überwachung der Ausbreitung des Virus unerlässlich“, sagte die Virologin Maria Rita Gismondo dem Portal. Die Diagnose basiert hauptsächlich auf selbst entwickelten molekularen Techniken des Labors. Durch den vom Sacco-Labor in Mailand entwickelten Diagnosetest ist das Labor zu der italienischen Referenzstelle für Diagnosen verschiedener Infektionskrankheiten geworden.

Oropouche-Fieber nicht in Europa verbreitet – keine Impfung gegen Virus
„Angesichts der Ausbreitung des Virus, auch wenn in unserem Land keine Gefahr besteht, ist es immer wichtig, die Symptome und epidemiologischen Daten nicht zu unterschätzen und die Referenzlabors zu kontaktieren“, so die Virologin weiter. Übertragen wird das Oropouche-Fieber hauptsächlich von dem Insekt „Culicoides paraensis“, einer Mücke, die bisher nur in Süd- und Mittelamerika vorkommt – und nicht in Europa. Doch durch den internationalen Waren- und Personenverkehr kann das Virus auch nach Europa gelangen.
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Die Krankheit verläuft in der Regel ohne größere Probleme. Laut WHO erholen sich die meisten Betroffenen innerhalb einer Woche. In seltenen Fällen kann das Virus jedoch zu einer aseptischen Meningitis führen. Bisher gibt es keine Impfung gegen das Oropouche-Fieber. Zudem gibt es laut dem aktuellen Forschungsstand keine Beweise dafür, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist. (vk)