Leben auf dem Mars: Forscher nennen Regionen, in denen es möglich sein könnte

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Forscher identifizieren mögliche Lebensräume auf dem Mars. Methanogene könnten dort existieren. Eine Region weckt besondere Hoffnung.

München – Die Frage nach der Existenz von Leben auf dem Mars fasziniert die Wissenschaft seit geraumer Zeit. Methan gilt als potenzieller Hinweis auf Leben, da es auf der Erde häufig mit biologischen Prozessen assoziiert wird. Trotz der lebensfeindlichen Bedingungen auf der Marsoberfläche, wie extrem niedrigen Temperaturen und starker kosmischer Strahlung, vermuten Forscher, dass Leben möglicherweise tief unter der Oberfläche existieren könnte.

Für Menschen ist der Mars derzeit nicht bewohnbar. Dafür können allerdings andere Organismen darauf leben. © NASA/JPL-Caltech/Cornell/ASU/dpa

Wissenschaftler untersuchen mögliche Lebensräume für Methanogene auf dem Mars

Eine aktuelle Studie der Cornell University hat sich mit der Frage beschäftigt, wo auf dem Mars die besten Voraussetzungen für das Vorhandensein von Methanogenen, einer speziellen Mikroorganismen-Art, gegeben sein könnten. Diese Organismen sind bekannt dafür, Wasserstoff zu verstoffwechseln und Methan als Nebenprodukt zu erzeugen. Die Forscher haben irdische Bedingungen untersucht, die als Analoge für den Mars dienen könnten, um potenzielle Lebensräume für Methanogene zu identifizieren. Ein anderer Stoff wurde auf dem Mars bereits identifiziert.

Methanogene

Methanogene Bakterien sind in der Natur weit verbreitet. Sie besiedeln zahlreiche Lebensräumen, wie z.B. überschwemmte Böden, Sedimente, Faulbehälter von Abwasser-Schlamm – aber auch im Verdauungstrakt bestimmter Tiere können sie gefunden werden. Sie reagieren sehr empfindlich auf Sauerstoff.

Quelle: Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen

Die Untersuchung konzentrierte sich auf drei Hauptkategorien von irdischen Lebensräumen, die als Analoge für Marsbedingungen betrachtet werden. Dazu zählen mikroskopische Risse tief in der Erdkruste, unter Gletschern oder Polkappen verborgene Süßwasserseen sowie extrem salzhaltige, sauerstoffarme Tiefseebecken. Diese Orte auf der Erde sind bekannt dafür, Methanogene zu beherbergen, die in extremen Umgebungen überleben können.

Irdische Lebensräume, in denen Methanogene vorkommen

  • Risse in der Erdkruste
  • Süßwasserseen
  • Salzhaltige Tiefseebecken

Leben könnte in einer Region auf der nördlichen Marshemisphäre möglich sein

Durch die Analyse dieser Analoge konnten die Forscher die Temperaturbereiche, Salzgehalte und pH-Werte ermitteln, die für das Überleben von Methanogenen erforderlich sind. Zudem wurde die Verfügbarkeit von molekularem Wasserstoff untersucht, der als Hauptnahrungsquelle für Methanogene dient, wie auch das Nachrichtenportal Space.com berichtet.

Besonders hervorgehoben wurde in der Studie die Region Acidalia Planitia, eine weite Ebene auf der nördlichen Marshemisphäre. Die Experten vermuten, dass die Temperaturen tief unter der Oberfläche dieser Region ausreichend warm sein könnten, um flüssiges Wasser zu ermöglichen, was für das Überleben von Methanogenen entscheidend ist. Die Tiefen, in denen flüssiges Wasser möglich wäre, liegen bei 4,3 bis 8,8 Kilometern.

Zwei Methanogen-Familien könnten die besten Überlebenschancen auf dem Mars haben

Die Methanogen-Familien Methanosarcinaceae und Methanomicrobiaceae wurden als besonders anpassungsfähig an Mars-ähnliche Bedingungen identifiziert. Diese Mikroorganismen könnten die besten Chancen haben, in den extremen Bedingungen des Mars zu überleben. Zukünftige Marsmissionen könnten sich auf die Erkundung der identifizierten Regionen konzentrieren, um die Hypothesen zu überprüfen.

Ein Beweis für Leben auf dem Mars steht noch aus, doch ein deutscher Forscher vermutet, dass dieser längst hätte erbracht werden können. (tt)

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