BRK Starnberg sucht Nachfolger für Sanierungsmanager
Der BRK-Kreisverband hat seinen Vorstand früh im Jahr neu besetzt, um wegweisende Entscheidungen zu treffen. Die Wichtigste: Seit kurzem läuft die Suche nach einem neuen Kreisgeschäftsführer, der den Sanierungsmanager Dirk Lorscheider im besten Fall noch im ersten Quartal ablösen soll.
Landkreis - Dass die Zusammenarbeit nicht auf Dauer sein würde, war schon klar, als der BRK-Kreisverband Dirk Lorscheider Mitte April 2024 als kommissarischen Geschäftsführer einstellte. „Befristet, unbefristet“, hieß es damals über das Arbeitsverhältnis des Sanierungsmanagers. Akquiriert hatte ihn das BRK von der HC&S AG, einem auf Restrukturierungsmaßnahmen im Bereich Kliniken und Altenpflege spezialisierten Dienstleister aus Freiburg. Nun zeichnet sich so langsam das Ende von Lorscheiders Engagement ab. Seit kurzem ist die Stellenanzeige „Kreisgeschäftsführer (m/w/d) des BRK Starnberg“ online. Die Bewerbungsfrist endet Mitte Februar, den Job antreten soll der Nachfolger oder die Nachfolgerin „möglichst ab April“.
Der BRK-Kreisvorsitzende Michael Kuffer räumt im Gespräch mit dem Starnberger Merkur ein, dass der Kreisverband bisher keinen Kandidaten in Aussicht hat und auch nicht mit vielen Bewerbungen rechnet. Logisch: Sanierungsmanager Lorscheider wurde geholt, um ein Finanzloch in Millionenhöhe zu beseitigen, das sich alleine 2023 aufgetan hatte, und strukturelle wie Personalprobleme in den Altenheimen Garatshausen, Gauting und Gilching zu beseitigen. Ein Prozess, den der Fachmann für Restrukturierungen anstoßen sollte, der aber auf Jahre angelegt ist, wie Kuffer sagt. Und damit kommt er unweigerlich auf Lorscheiders Nachfolger oder Nachfolgerin zu. Gesucht wird laut Kuffer extern wie intern. Sein Wunsch: im ersten Quartal eine Lösung herbeiführen. Dafür hat sich das BRK professionelle Unterstützung geholt: Das Institut für Human Resources aus Freiburg treibt die Geschäftsführersuche voran.
Neuer Vorstand mit altem Vorsitzenden beim BRK
Absegnen muss die Neubesetzung am Ende der BRK-Kreisverband. Der wurde kürzlich in einer Versammlung selbst neu besetzt, wie das BRK mitteilte. Früh im Jahr, weil ja wichtige Entscheidungen anstünden, sagte Kuffer. Er bleibt Vorsitzender, gewählt mit rund 71 Prozent. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Änderungen. So ist der langjährige zweite Stellvertreter Albert Luppart, bekannt als Pöckinger Vizebürgermeister, Kreisrat und Peter-Maffay-Geschäftsführer, nun Schatzmeister. Seinen Posten bekam Markus Finger, Inhaber der Wielinger Verpackungsfirma Packsys. Für den ersten stellvertretenden Vorsitzenden Karlheinz Anding, der aus Altersgründen ausschied, übernimmt der lange als Kreisbereitschaftsleiter bekannte Klaus Marhold, zuletzt schon Vorstandsmitglied mit den Schwerpunkten Ehrenamt und strategische Weiterentwicklung. Das Gremium komplettieren der stellvertretende Schatzmeister Matthias Schremser aus Feldafing, Justitiar Dr. Alexander Stein aus Zorneding, die Ärzte Dr. Richard Aulehner aus Neuried und Dr. Christian Strobl (neu) aus Seefeld sowie der Konventionsbeauftragte Rolf Pohlmann (neu) aus München. Das letztere Amt war bisher an die Justiziare angegliedert und bildet erstmals ein eigenständiges. Es dient der Überwachung, etwa ob sich das BRK an das Genfer Abkommen hält und damit neutral und menschenwürdig handelt.
„Im neuen Vorstand verbinden sich Erfahrung und frischer Wind, aber auch eine Menge Know-how in der Rotkreuzarbeit und im Bevölkerungsschutz“, heißt es in einer Mitteilung. Ihr ist auch zu entnehmen, dass 2024 in finanzieller Hinsicht „eine erhebliche Ergebnisverbesserung in den (sozial-)wirtschaftlichen Geschäftsfeldern“ erreicht wurde. Die prominenteste BRK-Personalie war im vergangenen Jahr die Ablösung des langjährigen Kreisgeschäftsführers Jan Lang durch Sanierungsmanager Lorscheider gewesen. Lang war danach noch bis Ende November hauptamtlich beim Kreisverband beschäftigt, wie die Verantwortlichen auf Nachfrage berichten.