Zu wenig Hallbergmoos in der Surftown: Gemeinde wünscht mehr Präsenz in Werbekampagne
Die Marketing-Maßnahmen der O2 Surftown MUC sind erfolgreich. Deshalb beschloss der Gemeinderat nun die Fortführung der Werbekooperation. Unter einer Bedingung.
Hallbergmoos - Weniger München, mehr Hallbergmoos: Das wünscht sich der Gemeinderat von den Verantwortlichen der O2 Surftown MUC. Unter dieser Prämisse verlängerte man nun den Werbevertrag bis Ende 2025. In die Welle lässt die Kommune 2025 knapp 58.000 Euro fließen.
Der Tagesordnungspunkt sollte eigentlich hinter verschlossenen Türen behandelt werden. Erst auf Initiative von Marcus Mey (CSU) wurde das Thema in den öffentlichen Sitzungsteil verlegt. Dass über die Verlegung nicht-öffentlich und nicht wie geschehen vor Publikum hätte abgestimmt werden müssen, störte offensichtlich niemanden. Mey, Wirtschaftsreferent der Gemeinde, empfahl nachdrücklich die Fortführung der Kooperation.
Die Marketing-Maßnahmen für die Surftown sind aus Sicht der planworx AG, die die Werbekampagnen für die Welle verantwortet, ein voller Erfolg: „Hallbergmoos hat die Weltkarte erobert“ steht groß über der Bilanz, die man nun dem Gemeinderat präsentierte. Die Kommune gibt dafür beträchtliche Summen aus: 2023 knapp 40.000 Euro. Im laufenden Jahr sind von einem Budget von 80.000 Euro etwa 50.000 Euro tatsächlich ausgeschöpft. Für die Fortsetzung der Marketing-Vereinbarung im Jahr 2025 sind 57.790 Euro veranschlagt.
32 Millionen Aufrufe für ein einziges Instagram-Video
Darin enthalten sind Namensrechte, Werbebanner, Werbung auf allen Multimediascreens und Werbeflächen inklusive der XXL-LED Wand, Co-Branding bei Presseveranstaltungen, die Verlinkung auf die Gemeinde-Website in allen Erwähnungen im Text der Surftown-Website sowie Erwähnung auf der Surftown-Web-Unterseite „Partner“ mit Verlinkung auf die Homepage der Kommune. Erreicht hat man damit laut planworx sehr viel: 1620 Beiträge weltweit in Print, TV und Radio und 560 Millionen Kontakte. Rund 32 Millionen Views gab es unter anderem für ein einziges Instagram-Reel. Den Werbewert beziffert planworx auf insgesamt 17,8 Millionen Euro.
So weit, so gut. Wäre da nicht immer von der Surftown in München die Rede. Die Nennung von Hallbergmoos als Standort des Mega-Surfparks, so der übereinstimmende Tenor im Gemeinderat, findet eher beiläufig oder gar nicht statt. Der Mehrwert für den Wirtschaftsstandort Hallbergmoos und den Munich Airport Business Park falle somit deutlich zu gering aus. Schließlich soll das Leuchtturmprojekt Surftown neue Firmen nach Hallbergmoos locken.
Man müsse die Sportler, die gerade die deutschen Meisterschaften unter großer medialer Beachtung erstmal auf deutschem Boden – in Hallbergmoos – ausgetragen haben, laut Wirtschaftsförderer Alexander Mademann mal besser „briefen“. Sprich: sie dazu anhalten, Hallbergmoos namentlich zu erwähnen. Für 2025 sind nun gemeinsame Fixformate auf Social Media, Imageclips und Zielgruppenansprachen geplant.
Der Gemeinderat stimmte für eine Fortsetzung der gemeinsamen Marketing-Maßnahmen. Lediglich Robert Wäger (Grüne) wandte sich dagegen, vornehmlich weil ihm der Betrag zu hoch angesetzt ist.