Ski-Traumpaar spricht plötzlich von Karriereende
Schwere Verletzungen haben bei den beiden Ski-Stars Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde ihre Spuren hinterlassen. Droht schon bald das Karriereende?
Bergheim – Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde gelten als das Traumpaar des Ski-Sports schlechthin. Die US-Amerikanerin kann mit ihren 97 Weltcupsiegen und fünf Gesamtweltcup-Titeln bereits jetzt eine beeindruckende Sammlung an Titeln und Karrieremeilensteinen vorweisen. Der Norweger Kilde wiederum ist ebenfalls ein Star der Szene, der im Jahr 2020 den Gesamtweltcup gewann.
Doch in den vergangenen Monaten haben beide Athleten mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen, die sie offenbar sogar dazu veranlasst haben, über ein mögliches Karriereende nachzudenken.
Schwere Verletzungen haben bei Shiffrin und Kilde Spuren hinterlassen
Dabei wurden die Überlegungen hinsichtlich eines Karriereendes vor allem durch schwere Verletzungen in der letzten Saison ausgelöst. Shiffrin verletzte sich bei einem Sturz im Januar bei der ersten Abfahrt in Cortina d‘Ampezzo am linken Knie und musste anschließend mehrere Monate pausieren.
Ihren Verlobten traf es dagegen noch schlimmer. Kilde erlitt in Wengen schwerwiegende Bein- und Schulterverletzungen, die ihn weit zurückwarfen und mit denen er noch immer zu kämpfen hat. Bis zu einem Comeback des Norwegers ist es noch sehr weit hin.
Traumpaar der Ski-Szene: Shiffrin und Kilde dachten offenbar über gemeinsames Karriereende nach
Die schlimme Verletzung von Kilde machte auch Shiffrin zu schaffen. Schlimmer noch: Das Traumpaar dachte offenbar sogar über ein gemeinsames Karriereende nach. „Es gab Momente, in denen wir uns müde gefühlt haben“, wird die 29-Jährige beim Portal sportnews.bz zitiert.
Noch immer befindet sich Kilde im Rehabilitationsprozess. Erst im vergangenen Sommer musste er sich einer weiteren Operation unterziehen, da in seiner betroffenen Schulter Infektionen auftraten. „Das war sehr hart. Es ist alles sehr herausfordernd. Alex hat gute Tage, und es gibt Tage, an denen es ihm nicht gut geht“, berichtet Shiffrin im Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger.
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Shiffrin fehlen noch drei Siege bis zu bedeutendem Karriere-Meilenstein
Während der Norweger den Traum vom Weltcup-Comeback noch lange nicht aufgegeben hat, greift seine Partnerin bereits diese Saison wieder an. Dabei hat sie vor allem ihren 100. Sieg im Weltcup fest im Visier. Bis zu diesem Meilenstein fehlen ihr gerade mal drei Rennsiege. Zudem will sie die Führung im Gesamtweltcup zurückerlangen, nachdem sie diese aufgrund ihrer Verletzung an Lara Gut-Behrami abgeben musste.
Ihre Zwangspause in der letzten Saison hat Shiffrin allerdings auch dazu gebracht, gewisse Konsequenzen zu ziehen. So wird sie vorerst keine Abfahrtsrennen mehr bestreiten und den Fokus auf Slalom, Riesenslalom und Super-G richten. „In dieser Saison nicht“, erklärt Shiffrin im Gespräch mit dem Tages-Anzeiger auf eine entsprechende Frage nach Abfahrtsrennen. „Der Sturz in Cortina war auch die Folge davon, dass ich seit St. Moritz nie mehr auf den Abfahrtsski gestanden hatte – ich war nicht richtig vorbereitet.“ Die Abfahrt-Disziplin gänzlich aus ihrem Rennkalender streichen möchte sie allerdings noch nicht. „Wir werden sehen, wie es läuft“, erklärte sie bei einem Sponsorentermin im österreichischen Bergheim.
Ski-Star Shiffrin dachte nach Sturz über Rücktritt nach
Unmittelbar nach dem schweren Sturz in Cortina d‘Ampezzo kamen der US-Amerikanerin Rücktrittsgedanken. „Gleich nach dem Sturz dachte ich ans Aufhören, aber nur ganz kurz“, gibt sie offen zu. Wie lange sie dem Ski-Zirkus noch treu bleibt, ist allerdings ungewiss. Einen klaren Plan, wie es mit ihrer Karriere weitergeht und wann sie enden soll, scheint sie jedenfalls nicht zu haben.
„Es wäre hilfreich, wenn ich einen Plan hätte. Die Motivation ist noch da. Und auch die Bereitschaft, viele Opfer zu bringen. Also fahre ich weiter“, sagt sie dem Tages-Anzeiger, schiebt allerdings nach: „Aber ich spüre, wie andere Dinge in meinem Leben wichtiger werden, irgendwann will ich eine Familie haben. Die Balance stimmt noch. Aber das wird sich ändern. Und dann werde ich sofort reagieren.“ Jetzt aber steht erstmal der Start in die neue Wintersport-Saison an – am 26. Oktober geht es in Sölden los mit dem Ski-Weltcup. (kus)