Vermisster Arian ist tot: Geheimnis um Todesursache – Ex-Ermittler erklärt Polizeistrategie
Arian aus Bremervörde wurde tot auf einem Feld gefunden. Die Polizei schweigt zur Todesursache und zum Todeszeitpunkt. Warum?
Bremervörde – Nach zwei Monaten der Suche und zwei Tage nach der Entdeckung des Leichnams bestätigte die Autopsie die traurige Wahrheit. Der lange Zeit vermisste Arian aus Bremervörde ist nicht mehr am Leben. Ein Landwirt aus dem Landkreis Stade hatte den Körper des Jungen bei Mäharbeiten entdeckt.
Todesursache von Arian: Polizei macht „keinerlei Angaben“ – auch Todeszeitpunkt bleibt unbekannt
Die genaue Todesursache bleibt jedoch geheim. Das erklärte die Polizei bereits vor der endgültigen Identifizierung des Leichnams. Es „werden keinerlei Angaben zur Todesursache gemacht“, schrieb die Polizeiinspektion Rotenburg am Donnerstagmorgen (27. Juni) die Aussage. Nur wenige Stunden später wurde bestätigt, dass es sich um Arian handelt.
Polizeisprecher Marvin Teschke präzisierte am Freitag auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA, dass auch der genaue Todeszeitpunkt nicht veröffentlicht werde. Eine Entscheidung, die nicht in jedem Fall so erfolgt.
Polizei nennt Todesursache von Arian nicht: Ex-Ermittler erklärt mögliche Hintergründe
Warum werden diese Informationen der Öffentlichkeit vorenthalten? Der Kriminalwissenschaftler und ehemalige Ermittler Christian Matzdorf erklärt bei IPPEN.MEDIA: „Weil sich daraus gegebenenfalls Ermittlungsanhalte ergeben könnten. Auch wenn die Ermittler in diesem konkreten Fall nicht von einer Straftat ausgehen, gehört Täterwissen allgemein nicht in die Öffentlichkeit“. Matzdorf hatte bereits zuvor Theorien zum Fall Arian erörtert.

Matzdorf fügt hinzu: „Sind Kinder betroffen, kann es allerdings auch sein, dass man schlicht nähere Darstellungen zum Wohle der Familie vermeidet.“ Die Polizei begründet ihre Entscheidung, keine Informationen über die Todesursache von Arian zu veröffentlichen, mit den Persönlichkeitsrechten des verstorbenen Kindes und seiner Angehörigen.
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Der Kriminalist Axel Petermann hat eine weitere Theorie. Er sagt der Bild: „Weil die Ermittler es wahrscheinlich auch noch nicht wissen. Je länger der Junge tot an dieser Stelle lag, umso schwerer wird es sein, eine genaue Todesursache – wie Verhungern oder Erfrieren – und einen genauen Todeszeitpunkt festzulegen.“ Die Staatsanwaltschaft Stade wollte auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA keine weiteren Angaben dazu machen. (moe, mke)