„Wahnsinn“: Riesen-Wut über Camping-Vandalen in Österreich – Bürgermeister droht mit Konsequenzen

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Illegales Campieren scheint in einer Region Österreichs Überhand zu nehmen. Dort kam es zur Zerstörung einer Schrankanlage – aus Wut vor einem Besucherlimit.

Wien – Viele Menschen aus Deutschland zieht es für einen Urlaub nach Österreich. Auch Österreicher selbst bleiben vielfach im eigenen Land. Einige möchten dafür aber wohl kein Geld aufbringen und campieren illegal – das soll bald Folgen haben.

Limit ist erreicht: Besucher zerstören kurzerhand die Schrankanlage

Das Senderstal auf der Nordseite der Stubaier Alpen ist bei Besuchern überaus beliebt. Wer mit dem Auto anreist, muss dafür eine automatische Schranke passieren. Nach einer bestimmten Anzahl an Autos geht diese aber schlichtweg nicht mehr nach oben. „Die Zufahrt ist ab 120 Autos gesperrt“, wird Vizebürgermeister und Obmann der Weggemeinschaft Senderstal, Thomas Oberdanner, von der Tiroler Tageszeitung zitiert.

Das Senderstal, insbesondere der Salfeinssee, hat sich in den vergangenen Monaten zum Hotspot für illegales Campieren entwickelt. © Depositphotos/Imago

Dies scheint einige Ausflügler zunehmend in Wut gebracht haben. Wie berichtet wird, kam es in letzter Zeit immer wieder zu Vandalismus-Attacken. Diese endeten jetzt in der Zerstörung der Schranke, die verhindern sollte, dass zu viele Besucher ins Senderstal gelangen. Laut Thomas Oberdanner war die Schranke aber dringend nötig geworden. „Wir hatten während der Corona-Zeiten so ein Chaos da oben, dass wir anstelle des Parkautomaten eine Schrankanlage installiert haben.“ Immer mehr Gemeinden in Österreich erheben Gebühren für Parkplätze.

Besucherlimit stößt vielen sauer auf: Bürgermeister spricht von „Wahnsinn“

Nur wenige sollen das Limit mit Verständnis aufgenommen haben. In den Kassenautomaten sei immer wieder Schmutz und Dreck gestopft worden, dazu kam das Rütteln an der Schrankanlage. Der Bürgermeister Anton Bucher gab an, dass es „Wahnsinn“ sei, die Schranke dann schlichtweg zu zerstören. Eine Videoüberwachung sei aus rechtlichen Gründen aber nicht möglich. Am Bezahlen der Parkgebühr kommen Besucher durch die kaputte Schranke nicht vorbei, der Parkplatz würde weiterhin kontrolliert.

Ein weiteres Problem sollen illegale Campierer sein, von denen in den Sommermonaten viele zum Senderstal und vor allem zum Salfeinssee gelangen. „Am Wochenende gibt es da oben bis zu 50 Übernachtungen, man hört laut Radios laufen“, beschwerte sich Oberdanner. Es fehle aber an Personal, um ständig Kontrollen durchzuführen. Werden illegale Campierer erwischt, kann ein Bußgeld fällig werden. Gleiches wäre auch in Deutschland der Fall. Laut Bußgeldkatalog würden die Bußgelder dort je nach Bundesland bis zu 5000 Euro betragen. Im Urlaubsland Kroatien musste ein Campingplatz kürzlich dicht machen. (rd)

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