„Wie im Krieg“: Die Rückkehr nach dem Hochwasser – zerstörte Häuser, verlorene Erinnerungen

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Manche Erinnerungen sind für immer verloren: Die Zerstörung, die sich den nach Günzburg zurückkehrenden Anwohnern bietet, ist verheerend.

Günzburg – Das Hochwasser in Günzburg ist überstanden, der Katastrophenfall beendet. Während sich das Wasser langsam zurückzieht, kehren die Anwohner in ihre Häuser zurück – und finden blanke Zerstörung vor. Alles ist voller Schlamm und Öl, die Möbel aufgequollen, überall liegen Sandsäcke herum: Es ist „wie im Krieg“, so ein Anwohner laut BR.

Was tun nach der Katastrophe? Die Anwohner räumen auf – und trauern um ihre Verluste

Günzburg wurde heftig getroffen von der Hochwasser-Katastrophe in Bayern. Am Wochenende stand die Unterstadt unter Wasser. Bilder zeigen das Ausmaß der Überschwemmung, rund 1.000 Menschen mussten – aufgefordert von der Stadt – evakuiert werden. Sie kehren nun in ihre Behausungen zurück und stellen sich der Zerstörung, die das Wasser angerichtet hat.

Die Günzburger Unterstadt stand am Wochenende im Zuge der Hochwasser unter Wasser. Langsam fließt es nun ab und die Anwohner können zurück in ihre Häuser. Ihnen bietet sich ein Bild der Zerstörung.
Die Günzburger Unterstadt stand am Wochenende im Zuge der Hochwasser unter Wasser. Langsam fließt es nun ab und die Anwohner können zurück in ihre Häuser. Ihnen bietet sich ein Bild der Zerstörung. © Bihlmayerfotografie / IMAGO

Der BR erzählt die Geschichte eines Anwohners, dessen Elternhaus überflutet worden ist. Die zerstörten Familienalben schmerzen ihn am meisten, berichtet der Mann. Doch auch der Sachschaden ist enorm, das Erdgeschoss voller Schlamm, die Möbel kaputt. Seine Eltern seien bei ihrer Tochter untergekommen. Seine Geschichte steht exemplarisch für die Schicksale vieler Günzburger, die nun die Mammutaufgabe des Aufräumens bewältigen müssen, nachdem sie tagelang während des Hochwassers bei Verwandten, Freunden oder in der Notunterkunft der Stadt ausgeharrt hatten.

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Wucht des Wassers riss Autos mit und verwüstete Günzburg – viele kehren der Stadt nun den Rücken

In der ökumenischen Sozialstation hat die Wucht des Wassers acht Autos mitgerissen, berichtet der BR. Sie stehen nun kreuz und quer herum, Scheiben kaputt, innen und außen voller Schlamm. Trotzdem stehen die Mitarbeiter zusammen, packen an und räumen auf. Immerhin: Sie können auf die beeindruckende Hilfsbereitschaft der Feuerwehr, Polizei und Mitmenschen zählen.

Für viele Günzburger, die vor den Trümmern ihrer Häuser stehen, stellt sich nun die Frage: was jetzt? Laut BR gibt es einige, die die Überreste verkaufen und wegziehen wollen. Aber nicht alle – manche hängen dann doch zu sehr an ihrer Heimat. Sie räumen nun auf und bauen ihr Zuhause wieder auf.

Zählen können sie dabei auch auf finanzielle Unterstützung. Für die Flutopfer wurden unter anderem von der Politik Gelder in Aussicht gestellt. Auch der FC Bayern München verkündete, Geld zu spenden. Familienalben werden dadurch aber nicht wieder heil – so manches hat das Hochwasser für immer mitgenommen. (fhz)

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