„Anwohner sollten wachsam bleiben“: Keine Entwarnung in Bayerns Hochwasser-Gebieten
In einigen Regionen Bayerns beginnen nach dem dramatischen Hochwasser die Aufräumarbeiten, andernorts kann von Entwarnung noch keine Rede sein.
- Hochwasser in Bayern: Pegel der Donau sinkt, ist aber weiter sehr hoch.
- Lage weiter angespannt: „Anwohner sollten wachsam bleiben.“
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München - Hinter dem Freistaat liegen schwere Tage. Nach tagelangem Dauerregen wurde Teile Bayerns von Hochwasser heimgesucht, in den Fluten starben mindestens drei Menschen, weitere werden noch vermisst. Während in einigen Hochwassergebieten im Westen bereits die Aufräumarbeiten beginnen, bleibt die Lage an der unteren Donau weiter angespannt. Von Normalität ist in vielen betroffenen Regionen weiter kaum etwas zu spüren.

Hochwasser in Bayern: Pegel der Donau weiter hoch
Überflutete Straßen, aufgeweichte Deiche und gesperrte Bahnstrecken. Dazu die Trauer um die Flutopfer und die Suche nach den Vermissten. Die Lage in Teilen Bayerns bleibt weiter angespannt, obwohl die Pegel mittlerweile leicht rückläufig sind - so zum Beispiel in Passau. Dort gehen die Pegelstände an Donau und Inn langsam zurück, allerdings auf hohem Niveau.
Auch wenn sich der Scheitel der Hochwasserwelle mittlerweile weiter flussabwärts gen Österreich verlagerte, meldeten sämtliche Messstellen entlang der Donau zwischen dem schwäbischen Donauwörth und Passau am Mittwoch weiter Pegelstände im Bereich der Meldestufe vier - der höchsten Hochwassermeldestufe. „Wir werden noch bis Freitag brauchen, um ein Stück weit Entspannung geben zu können“, sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Mittwoch, 5. Juni, beim TV-Sender Phoenix.
„Anwohner sollten wachsam bleiben“: Weiter kritische Lage in Hochwassergebieten
Im Kreis Donau-Ries in Schwaben blieb die Hochwasserlage am Mittwoch zunächst stabil, allerdings weiter kritisch. „Der Druck auf Deiche und Dämme ist nach wie vor enorm.“ Die Evakuierungsempfehlungen für besonders gefährdete Ortsteile wie Auchsesheim (Donauwörth) und Hamlar (Asbach-Bäumenheim) gelten deshalb vorerst weiter. „Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Situation vorschnell als sicher anzusehen“, teilte das Landratsamt mit. „Die Anwohner sollten insbesondere in Deichnähe wachsam bleiben.“
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Trotz weiträumiger Absperrungen und eindringlichen Warnungen der Behörden machten Schaulustige den Einsatzkräften in den Hochwassergebieten zu schaffen. Die Polizei in Niederbayern teilte am Mittwoch mit, dass vor allem in der Region Kelheim zuletzt „vielfach“ Menschen in abgesperrte Gebiete gegangen seien, „um die Hochwassersituation aus nächster Nähe zu beobachten“. Polizisten hätten mehrmals Platzverweise aussprechen müssen, um die Hochwasser-Touristen zu vertreiben. In Deggendorf war am Montagabend eine Frau in einer voll gelaufenen Fußgängerunterführung gar im Badeanzug schwimmen gegangen.
Hochwasser in Bayern hat Auswirkungen auf den Zugverkehr
Die Überschwemmungen und Unterspülungen wirken sich auch weiter auf den Verkehr in Bayern aus. Unter anderem fuhren auf den ICE-Strecken zwischen Donauwörth und Augsburg sowie zwischen Nürnberg und Würzburg zunächst keine Züge, teilte die Bahn am Vormittag mit. Auch die stark beanspruchte Fernverkehrs-Achse zwischen Ulm und Augsburg sei nur eingeschränkt befahrbar. Deshalb endeten einige Fahrten früher, andere Züge verspäten sich demnach um etwa 45 Minuten. (kam/dpa)