Nach Anzeige von Peta: Strafverfahren gegen Zuchtverband Miesbach eingestellt

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Um Transparenz ist der Zuchtverband Miesbach seit den Vorfällen bemüht. Hier schauen sich Besucher im Stall um. © Christian Scholle

Weil Markthelfer in der Miesbacher Oberlandhalle Kälber getreten haben, hatte Peta den Zuchtverband angezeigt. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren eingestellt.

Miesbach – Post von der Staatsanwaltschaft München II hat die Tierrechtsorganisation Peta bekommen. Den Inhalt veröffentlichte sie gestern in einer Pressemitteilung – begleitet von scharfer Kritik. Der Grund: Das Strafverfahren wegen Misshandlung von Kälbern gegen den Miesbacher Zuchtverband wurde eingestellt. Dies laut Peta deshalb, weil die Identität der Tiere laut Staatsanwaltschaft nicht erkennbar sei und dadurch „Art, Dauer, Umfang und Erheblichkeit der Schmerzen nicht eingeordnet“ werden könnten und „Untersuchung, Befunderhebung und Diagnosestellung nicht gelingen“ würden.

Ausgangspunkt waren bekanntlich Filmaufnahmen aus den Jahren 2020 bis 2023, die Helfer des Zuchtverbands beim mutwilligen Treten von Kälbern bei einer Auktion in der Oberlandhalle zeigen. Wie berichtet, leitete Peta diese Sequenzen an den Sender RTL weiter und erstattete Anzeige. Zuchtverbandsgeschäftsführer Josef Günthner zeigte sich damals betroffen und kündigte Nachschulungen von Mitarbeitern an, damit so etwas nicht mehr passiert.

Zuchtverband verspricht, Mitarbeitern weiter auf die Finger zu schauen

Die seien auch heuer wieder durchgeführt worden, teilt Günthner auf Anfrage mit. Von der Einstellung des Strafverfahrens habe er bis dato noch nichts gewusst. Er sei erleichtert, dass die Sache nun erledigt ist, sagt der Geschäftsführer. Dennoch werde man die Mitarbeiter weiter sensibilisieren, „sich gegenseitig auf die Finger zu schauen“.

Peta kündigt derweil an, bei der Generalstaatsanwaltschaft München Beschwerde einzulegen. „Es macht fassungslos, dass das Verfahren trotz zweifelsfreier Gewalt gegen die Kälber eingestellt wurde.“  

sg

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