Paukenschlag zum Schluss: Trump holt zum extremsten Schlussplädoyer aus – „USA sind ein besetztes Land“

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Donald Trump will die US-Wahl 2024 mit radikaler Provokation gewinnen. Zum Wahlkampfendspurt packt er nochmal aggressive Rhetorik aus.

New York – Bei einer seiner letzten Auftritte vor der US-Wahl 2024 ist der Fokus von Donald Trumps Wahlkampfstrategie erneut mehr als deutlich geworden. Wirtschaftspolitik, Gesundheitssysteme oder Klima spielten bei der Megaveranstaltung im New Yorker Madison Square Garden kaum eine Rolle. Um seine zweite Amtszeit im Weißen Haus zu sichern, setzen Trump und seine Unterstützer bevorzugt auf die Angst vor Migranten.

Trump bekräftigte auf der Bühne sein Versprechen, bereits am ersten Tag ein massives Abschiebeprogramm durchzuführen und die „Einwanderungsinvasion“ rückgängig zu machen, sollte er die Wahl gewinnen. „Die Vereinigten Staaten sind ein besetztes Land“, sagte er auf der Kundgebung, die als Beginn der letzten Phase von Trumps Versuch angekündigt, eines der größten Comebacks in der amerikanischen politischen Geschichte zu schaffen. Nach seiner ersten Amtszeit hatte Trump versucht, das Ergebnis der letzten Wahl zu kippen und schied 2021 in Ungnade aus dem Amt.

US-Wahl: Republikanischer Komiker bezeichnet Puerto Rico als „schwimmende Müllinsel“

Auch andere wichtige Unterstützer des Ex-Präsidenten verbreiteten rassistische und vulgäre Rhetorik. Der frühere Kongresskandidat David Rem nannte Kamala Harris den „Antichristen“ und „den Teufel“, während andere Hillary Clinton, „Illegale“ und Obdachlose scharf kritisierten, wie Aufnahmen zeigen. Der Komiker Tony Hinchcliffe nannte Puerto Rico eine „schwimmende Müllinsel“.

Donald Trump spricht vor US-Wahl in New York.
Donald Trump spricht vor US-Wahl in New York. © IMAGO/John Angelillo

Trumps Sprecherin Danielle Alvarez distanzierte sich in einer Erklärung gegenüber CNN zwar von Hinchcliffes Rassismus und sagte: „Dieser Witz spiegelt nicht die Ansichten von Trump oder der Kampagne wider.“ Dennoch war auch Trumps Rede von Unwahrheiten und Übertreibungen geprägt, die Migranten allgemein als Menschen zweiter Klasse darstellen.

US-Wahl: Trump will mit radikaler Rhetorik möglichst viele Wähler aktivieren

Trumps Strategie ist es, kurz vor der Wahl eine enorme Wahlbeteiligung erreichen und Wähler aktivieren kann, die normalerweise keine Stimmzettel abgeben, aber mit seiner harten Politik einverstanden sind. Trumps prominenter Unterstützer Elon Musk forderte die Masse im Madison Square Garden dazu auf, Freunde und Familie davon zu überzeugen, wählen zu gehen.

Harris´Wahlkampfteam setzt hingegen darauf, dass Trumps Hetzreden gemäßigte Wähler und unzufriedene Republikaner dazu veranlassen könnte, den Vizepräsidenten zu wählen. Die Demokraten setzen darauf, Trump als autoritären Diktator mit faschistischen Zügen darzustellen. Diese These stützen auch gemäßigtere Republikaner wie Trumps ehemaliger Stabschef John Kelly.

Demokraten setzen bei US-Wahl darauf, dass Trump vielen Republikanern zu radikal ist

Doch geht der Plan der Demokraten auf? Harris´wichtigste Unterstützer warnen vor der Strategie, sich im Endspurt zur US-Wahl 2024 alleine auf Trumps Eskapaden zu konzentrieren. Nachdem John Kelly den Ex-Präsidenten als Faschisten bezeichnet hatte, fokussierten sich die restlichen Demokraten darauf, die Behauptung über Trump zu stützen.

Laut der demokratischen Lobbygruppe Future Forward sei das nicht der richtige Weg. „Trumps Faschismus anzugreifen ist nicht so überzeugend“, heißt es laut einem Bericht der New York Times in einer E-Mail an die Partei. „Rein negative Angriffe auf Trumps Charakter sind weniger effektiv als Gegenbotschaften, die positive Details über Kamala Harris‘ Pläne enthalten, auf die Bedürfnisse des alltäglichen Amerikaners einzugehen“, wird daraus weiter zitiert.

Jennifer O’Malley Dillon, Wahlkampfleiterin von Harris, sagte am Sonntag auf MSNBC, dass es vor allem „echte Auswirkungen“ habe, dass sich Menschen aus dem Umfeld von Trump gegen ihn ausgesprochen hätten. (lm)

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