Junger Fischer von Luxusyacht vor Mallorca totgefahren – Polizei verhört Mann aus Deutschland
Vor Mallorca soll eine Yacht unter deutscher Flagge ein Fischerboot überfahren haben. Ein Mann stirbt, während ein Kind alles mitansehen muss.
Palma – Ein schrecklicher Vorfall hat sich vor der Küste von Mallorca abgespielt. Eine Luxusyacht hat am Freitagabend (23. August) ein Fischerboot mit drei Anglern im Hafen von Cala Bona überfahren – obwohl es ausreichend beleuchtet war. Dabei starb ein 20-jähriger Spanier.
Deutsche Luxusyacht überfährt Fischerboot vor Mallorca – und flieht
Wie das Mallorca Magazin berichtete, befanden sich der Tote, dessen Onkel sowie ein 13-jähriger Junge an Bord des nur etwa drei Meter langen Fischerboots. Mit hoher Geschwindigkeit soll dann die Yacht über den Außenbordmotor des Fischerbootes gerast sein und diesen mitgerissen haben. Der 20-Jährige, der neben dem Motor saß, zog sich tödliche Verletzungen hinzu. Die anderen beiden blieben unverletzt, mussten aber psychologisch betreut werden. Danach soll das große Motorboot einfach weitergefahren sein.
Die Guardia Civil konnte die Yacht erst am nächsten Morgen im Hafen von Porto Cristo ausfindig machen. Laut der spanischen Zeitung Ultima Hora soll das rund 20 Meter lange, dunkelblaue Boot mit dem Namen „La Luna“ unter deutscher Flagge gefahren sein. An Bord soll sich der 35-jährige Sohn des Yacht-Besitzers sowie drei Frauen und zwei weitere Männer befunden haben.

Der 35-Jährige soll am Mittwoch (28. August) als Hauptverdächtiger vernommen worden sein. Es besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung und unterlassener Hilfeleistung. Zuvor seien Beweise gesichtet und Zeugen befragt worden. Der Mann soll die Aussage verweigert haben. Jedoch bestreiten die anderen Yacht-Gäste, weder das Boot noch den Zusammenstoß bemerkt zu haben.
Kurz vor Zusammenstoß vor Mallorca: Yacht-Gäste sollen rücksichtslose Fahrmanöver gemacht haben
Augenzeugenberichte widersprechen dem allerdings. Die Yacht-Gäste sollen im Hafen von Porto Cristo versucht haben, Beweismittel zu beseitigen, die möglicherweise auf eine Party hindeuten könnten. Zudem sollen sie am Tag des Unglücks rücksichtslos in der Nähe des Strandes Cala Agualla gefahren sein und andere Boote mit einem kleinen Motorboot bedrängt haben. Davon kursiert ein mutmaßliches Video in den sozialen Medien. Die Echtheit ist allerdings nicht bestätigt. Unklar ist auch, ob es sich tatsächlich um die Crew der Yacht gehandelt hat.
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Laut Diario de Mallorca befindet sich der Beschuldigte derzeit auf freiem Fuß. Er wartet auf eine weitere Vorladung des Gerichts. Die Ermittlungen dauern an. Dabei werden auch Videos von Überwachungskameras ausgewertet. Erst kürzlich hatte ein anderer Vorfall für Aufsehen gesorgt: In Dänemark hatte ein Erdrutsch zwei deutsche Kinder am Strand verschüttet. (kas)