Oma (48) baut ihren Garten um - deswegen könnte sie nach 19 Jahren alles verlieren

Renata Mahmoud (48) lebt seit 19 Jahren in einer Doppelhaushälfte in Moulsecoomb, East Sussex. Dort hatte sie über einen großen zugewachsenen Garten, den sie nicht nutzen konnte. Den Hang wollte die Großmutter umgestalten und nahm dafür 30.000 Pfund (etwa 35.700 Euro) in die Hand. Das könnte nun schwerwiegende Folgen haben, wie die "Daily Mail" berichtet.

Die Mutter von drei Kindern beschreibt den früheren Garten der Sozialwohnung als "schrecklich" und hoffte auf Hilfe von der Gemeinde, um das abfallende Gelände eben zu machen. Die Bitte wurde jedoch abgelehnt. 2023 konnte der Bau, den Renata selbst bezahlte, beginnen - auf dem Hang entstand ein dreistöckiger Innenhof. 

Renata baut ihren Garten um: "Wir könnten deswegen auf der Straße schlafen"

Dann der Schock: Sie soll alles wieder abreißen. "Das ist sehr deprimierend, denn ich weiß nicht, ob ich es mir leisten kann, wir könnten deswegen auf der Straße schlafen." Nach eigener Aussage wusste sie nicht, dass man für so etwas eine Baugenehmigung braucht, schreibt die "Daily Mail". 

Nachbar Michael Bundock (53) kann die Aufregung der Gemeindeverwaltung nicht verstehen. "Ihr wurde jahrelang gesagt 'räum deinen Garten auf, räum deinen Garten auf', und dann macht sie den Garten, und dann heißt es: 'Wir werfen dich raus, wenn du ihn nicht zurückbauen willst.' 

Laut einem Sprecher der Stadtverwaltung wurde die Angelegenheit an die Gerichte übergeben. Pläne für eine Zwangsräumung soll es bisher nicht geben, dabei handelt es sich dem Sprecher zufolge immer um das letzte Mittel. 

Renata behauptet, ihr wurde mit Zwangsräumung gedroht

Gegenüber "The Argus" sagt Renata, dass sie nach der Hälfte der Arbeiten von einer Beamtin angerufen wurde. Die teilte der 48-Jährigen mit, dass sie den alten Zustand wiederherstellen müsse und sie keine Baugenehmigung beantragt hätte. "Aber niemand von der Stadtverwaltung hat mir jemals gesagt, dass ich das tun muss", so die Großmutter.

Von der Gemeinde hätte es ihr gegenüber stattdessen immer geheißen: "Es ist die Verantwortung des Mieters, seinen Garten in Ordnung zu bringen." Renate erklärt, ihr wurde eine rückwirkende Genehmigung in Aussicht gestellt - laut der Gemeinde soll das aber nicht der Fall gewesen sein. Danach folgten noch weitere Beschwerden, zum Beispiel wegen der Höhe des Zauns.

Renata behauptet "The Argus" zufolge, die Stadtverwaltung habe ihr mit Zwangsräumung gedroht, wenn sie den Bau nicht wieder rückgängig macht. Die Großmutter möchte jedoch, dass ihr Enkelkind den Garten genießen kann - etwas, dass ihren Kindern verwehrt blieb.

Baugenehmigung: So viel kostet sie in Bayern

Baugenehmigung sind nicht nur in Großbritannien für alle Menschen mit einem Bauvorhaben unabdinglich. Auch in Deutschland gehört die Baugenehmigung dazu und verursacht selbst einiges an Kosten, wird auf "bayernportal.de" informiert. 

  • In Bayern berechnen sich diese folgendermaßen: "Die Gebühren für eine Baugenehmigung betragen je nach Art des Bauvorhabens und Art des Genehmigungsverfahrens zwischen 1 vom Tausend und 4 vom Tausend der Baukosten. Gebühren müssen Sie auch dann bezahlen, wenn Ihr Bauantrag abgelehnt oder zurückgenommen wird. In diesem Fall werden die Gebühren jedoch reduziert."
  • Handelt es sich um eine Baugenehmigung für eine Nutzungsänderung baulicher Anlagen, "beträgt die Gebühr zwischen 40 und 5000 Euro, je nach angefallenem Verwaltungsaufwand".
  • Wie lange die Bearbeitungsdauer ist, kann nicht genau gesagt werden. Dies hängt unter anderem vom Umfang und der Komplexität des Antrags ab.
  • Wird eine Anlage ohne Genehmigung errichtet oder der Nutzen geändert, könnte sogar eine Beseitigung der Anlage angeordnet werden.