Überlebensgarantie - Beitritt oder Atomwaffen - Ukraine stellt Nato ein Ultimatum
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte während des Gipfeltreffens am 17. Oktober in Brüssel deutlich, dass ein Beitritt zur Nato für das Überleben der Ukraine entscheidend wäre. Die Ukraine hat bislang keine konkreten Pläne für eine atomare Bewaffnung des Landes, sieht sich jedoch gezwungen dies in Betracht zu ziehen, sollte ihnen die Mitgliedschaft in der Allianz verweigert werden.
Nato-Beitritt als größte Sicherheitsgarantie
Selenskyj erinnerte daran, dass die Ukraine 1994 zugestimmt hatte, die auf seinem Boden gelagerten sowjetischen Atomwaffen im Gegenzug für Sicherheitsgarantien Russlands, der Vereinigten Staaten und Großbritanniens aufzugeben. Er betonte die Notwendigkeit für die Ukraine, in der derzeitigen Lage entweder Atomwaffen zu besitzen oder einer effektiven Allianz beizutreten.
Später stellte er klar, dass die Ukraine einen Beitritt zur Nato Atomwaffen jedoch vorziehe, da sie die Allianz als stärkste Sicherheitsgarantie sehen, wie „Politico“ berichtet. Selenskyj sieht neben der Nato-Mitgliedschaft auch weitere Waffenlieferungen in seinem „Siegesplan" vor, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Widerstand und Unterstützung in der Nato
Der Beitritt der Ukraine zur Nato erfordert die Zustimmung aller 32 Mitglieder. Viele Mitglieder wie Polen oder die Balkanstaaten unterstützen das Vorhaben, doch einige Länder wie die Slowakei und Ungarn haben Bedenken geäußert und könnten den Beitritt blockieren, wie „Newsweek“ berichtet.
Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte blieb während des Gipfeltreffens zurückhaltend und betonte, dass zuvor viele politische und militärische Fragen noch geklärt werden müssten. Das Zögern rührt unter anderem von der Sorge her, eine größere Konfrontation mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu provozieren, der der Nato mit „katastrophalen Folgen“ in Bezug auf Atomwaffen gedroht hat.