Umweltbeirat Bad Wörishofen spricht sich für Stellungnahme pro Windkraft aus

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Wie entwickelt sich Windkraft im gesamten Allgäu? Auch diese Frage hat man in Bad Wörishofen im Blick. © Glöckner

Für eine Stellungnahme pro Windkraft gegenüber dem Regionalen Planungsverband Donau-Iller, die seitens der Stadtwerke-Gremien bereits vorbereitet wurde, und auch für eine entsprechende Stellungnahme durch den Stadtrat hat sich der Umweltbeirat der Kneippstadt einstimmig ausgesprochen.

Bad Wörishofen - Bis dato herrscht beim Planungsverband nach entsprechenden Erhebungen die Einschätzung, dass aus militärtechnisch bedingten, aber auch Gründen wie Natur-, Arten- und Wassergebietschutz, vor allem aber wegen einer ansässigen Rotmilan-Population im südlichen Raum Bad Wörishofens keine Windkraft möglich ist. Gegenüber dem Planungsverband kann dazu allerdings noch bis zum 10. November Stellung genommen werden. Das wollen die Stadtwerke, gemeinsam mit der Stadt, machen, wie Leiter der Stadtwerke Peter Humboldt erläuterte. Dem pflichtete Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) bei und wollte deswegen die Meinung des Umweltgremiums für eine Entscheidung des Stadtrates – voraussichtlich am 3. November – einholen.

Unter den Umweltbeiräten, dem Klimaschutzmanager Maximilian Sontheimer, dem Leiter der Stadtwerke und dem Bürgermeister kristallisierten sich, neben der grundsätzlichen Befürwortung, noch einige besonders wünschenswerte Punkte, die sich in der Stellungnahme wiederfinden sollten, heraus.

Umweltbeirat Bad Wörishofen bespricht Argumente pro Windkraft

So sollten die verbesserten technischen Möglichkeiten moderner Windräder mit Abschaltvorrichtungen für mehr Vogelschutz vor allem laut der Umweltbeiräte Werner Würstle, Hannes Weber, Jochen Schurr und Xaver Kurz angeführt werden, wie auch der Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Ein Gedanke, der besonders Schurr wichtig war und den ebenfalls die anwesende Stadträtin Christine Waibl (CSU) unterstützte, indem sie darauf hinwies, dass es auch um Bürgerbeteiligung im Sinne rentabler Investments durch die Bevölkerung in die Anlagen gehe. So könne man die Bürgerschaft direkter in den zwingend nötigen, ortseigenen Energieerzeugungsmix einbinden.

Humboldt unterstrich dessen Bedeutung mit der Erinnerung an die ursprünglichen Diskussionen um das seit nun 60 Jahren bestehende und erfolgreiche Wasserkraftwerk. Zudem führte er an, dass sich Photovoltaik und Windkraft bestens ergänzen würden.

Spürbarer Meinungswandel

Mit der mehrfach getätigten Äußerung, wie sehr sich insgesamt die Einstellung der Menschen zu erneuerbaren Energien und auch zur Windkraft positiv verändert habe, wurde auch der von Helmut Lemke vorgebrachten Sorge vor möglichem Unmut in der Bevölkerung gegenüber Windrädern begegnet. Auch mit Rücksicht auf die kritischen Punkte wie Geräuschentwicklung, Schlagschatten und dem Landschaftsbild bei heute üblichen Windrädern mit 800 Metern Abstandspflicht zu Wohnbebauung und untereinander, könne man sich maximal drei Windkraftanlagen im Südwesten Schlingens vorstellen. Diese wolle man gegebenenfalls „zusammen mit der Energie-Allianz Bayern, an der die Stadtwerke eh schon beteiligt sind“ unweit der Römerstraße, etwa dort wo die Gasleitung verlegt wurde, errichten, so Humboldt weiter.

Baumpatenschaften und smartes Heizen

Ein bereits vorbesprochener und nun bis zur Druckreife ausgearbeiteter Flyer zum Thema Baumpatenschaften wurde von Klimaschutzmanager Sontheimer präsentiert und fand durchwegs Beifall. 2.000 Exemplare sollen demnächst zur Verteilung kommen.

Der innovative Vorschlag Sontheimers, die Möglichkeiten des Erwerbs eines Ofenführerscheins durch die Stadt finanziell zu fördern, fand weniger Zustimmung. Um das effiziente, „smarte“ Heizen mit Holz – von der Lagerung des Brennstoffs bis zur Feinstaubvermeidung – bewusster zu machen, kam die Meinung auf, dieses Wissen an die Bürgerschaft eher durch eine Best Practise-Veranstaltung und unter Einbeziehung von Schornsteinfeger-Knowhow zu vermitteln.

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