Leon Goretzka hat eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich. Beim FC Bayern galt er im Sommer 2024 als abgeschrieben, Uli Hoeneß hatte förmlich die Koffer des Mittelfeldspielers schon gepackt. Doch Goretzka blieb - wohl gegen den Wunsch des Vereins.
Der 30-Jährige wollte sich beweisen. Er ackerte, er kämpfte, biss sich durch. Und er drängte sich auf, zeigte sich dem neuen Trainer Vincent Kompany. Mit Erfolg.
Plötzlich war Goretzka wieder Stammspieler, plötzlich war er sogar in der Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann wieder gefragt. Was für eine Auferstehung eines Abgeschriebenen! Diese Mentalität imponierte, die Widerstandsfähigkeit beeindruckte.
Goretzka kämpfte sich zurück - doch eine Verlängerung gilt als unwahrscheinlich
Man sollte meinen, all das hätte auch die Verantwortlichen des FC Bayern nachhaltig überzeugt. Doch sein Arbeitspapier blieb stets unberührt, der Vertrag endet im kommenden Jahr. Gespräche über eine mögliche Verlängerung gab es laut "Bild" keine - und laut eines neuen Berichts soll es wohl auch keine mehr geben.
Goretzka gilt nach wie vor als Abschiedskandidat. Aus emotionaler Sicht bahnt sich ein unwürdiger, trauriger Abschied an. Allein nach der vergangenen Saison hat er sich einen Platz am Verhandlungstisch verdient.
Aber: Aus rationaler Sicht ist der Vorgang der Münchner Bosse nur konsequent - und dem übergreifenden Plan zufolge nur richtig.
FC Bayerns Vorgang im Fall Goretzka ist nur konsequent
Sportvorstand Max Eberl folgt der strengen Ansage, die Gehaltsstruktur des Vereins zu entschlacken. Selbst Vereinslegende Thomas Müller fiel dem zum Opfer.
Goretzka gehört mit rund 17 Millionen Jahresgehalt zu den Topverdienern beim FC Bayern - so schön die Geschichte seines sportlichen Comebacks auch sein mag: Eine Verlängerung zu den aktuellen Konditionen würde der Strategie völlig widersprechen.
Die entscheidende Frage ist: Inwieweit ist Goretzka bereit, finanzielle Eingeständnisse zu machen? Und: Würden diese Eingeständnisse zu einem Umdenken in der Führungsetage führen?
In Aleksander Pavlovic und Tom Bischof stehen zwei hochverlangte Spieler für die Münchner Mittelfeldzentrale bereit, sie drängen auf mehr Einsatzzeit.
Nichtsdestotrotz würde der FC Bayern bei einem Abgang von Leon Goretzka ein prägendes Gesicht verlieren - und ein Vorbild in Sachen Mentaliät und Widerstandsfähigkeit.