US-Luftwaffe bestellt Cybertrucks für Raketentest: "Beschädigungen sind egal"

Das US-Militär beabsichtigt, zwei Tesla Cybertrucks als Ziele für Präzisionswaffen bei Trainings- und Testübungen zu verwenden. Das geht aus offiziellen Dokumenten der amerikanischen Luftwaffe hervor, über die mehrere US-Militärportale berichten, etwa „The War Zone“ (TWZ). 

Teslas Cybertrucks: US-Militär braucht Autos für Raketentest 

Die Fahrzeuge sollen Teil einer Bestellung von insgesamt 33 Zielfahrzeugen sein, welche unter anderem SUVs, Pick-ups und Kastenwagen umfasst – geliefert an die White Sands Missile Range in New Mexico, wo kürzlich erst Rheinmetalls neuer Werfer seinen ersten Schuss abgegeben hat. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Cybertrucks. 

Die Air Force begründet die Wahl mit dem futuristischen, kantigen Design, der unbemalten Edelstahl-Hülle und der speziellen 48-Volt-Elektrikarchitektur – Merkmale, die laut einem internen Bericht in dieser Kombination bei anderen Fahrzeugen fehlen. Auch seien die Teslas weit robuster als andere zivile Fahrzeuge. 

Die Überlegung dahinter: Bei künftigen militärischen Auseinandersetzungen könnten Gegner möglicherweise ähnliche Technologie einsetzen. Es geht aus den Berichten nicht hervor, welcher Gegner damit gemeint sein könnte. 

Cybertrucks müssen abschleppbereit sein

Laut „TWZ“ konzentriert sich das United States Army Special Operations Command (SOCOM) aber vor allem auf die Bekämpfung von Terroristen und Milizen, etwa im Nahen Osten. Das könnte darauf hindeuten, dass das Militär es für möglich hält, dass sich diese Gruppen in Zukunft Cybertrucks zulegen. Die Testfahrzeuge müssen laut den Anforderungen nicht fahrbereit, aber zumindest so weit intakt sein, dass sie abgeschleppt werden können. 

Bei den Tests werden demnach unter anderem Luft-Boden-Raketen oder Gleitbomben verwendet. Laut den veröffentlichten Unterlagen wurde am 13. Februar 2025 eine Marktanalyse durchgeführt, die den Cybertruck in Hinblick auf Design, Materialqualität und Aufprallresistenz bewertete – mit dem Ergebnis, dass kein vergleichbares Fahrzeug gefunden werden konnte, heißt es in den Berichten. 

Keine Reaktion von Elon Musks Teslas

Weder das Unternehmen Tesla mit seinem Chef Elon Musk noch die Luftwaffe äußerten sich auf Anfragen bislang zu dem Vorhaben. Mit etwa 46.000 verkauften Cybertrucks weltweit bleibt unklar, ob das Unternehmen offiziell involviert ist oder ob die Air Force die Fahrzeuge selbst beschaffen will. 

Aus den Dokumenten geht auch hervor, dass interessierte Lieferanten offenbar schon sehr spezifische Fragen stellen. So etwa: „Ist euer Kunde interessiert in Cybertrucks mit Beschädigungen an der Stoßstange?“ Antwort: „Uns sind Beschädigungen egal.“ Oder: „Sollen die 1600-Pfund-Batterien entfernt werden?“ Antwort: „Wir setzen voraus, dass die 1600-Pfund-Batterien aus den Cybertrucks ausgebaut werden.“

Fakten zu Tesla und Cybertrucks

  • Tesla wurde 2003 gegründet, 2004 stieg Elon Musk ein
  • Nach einer beispiellosen Erfolgsgeschichte kriselt es bei Tesla seit einigen Monate. Das hat auch mit den politischen Tätigkeiten von Musk zu tun, der sich im US-Wahlkampf für Donald Trump eingesetzt hatte und einige Monate dessen Regierung angehörte.
  • Produktion und Verfügbarkeit: Der Tesla Cybertruck, ein vollelektrischer Pick-up-Truck, wurde erstmals im November 2019 vorgestellt, die Produktion begann jedoch erst Ende 2023, mit ersten Auslieferungen in den USA im Dezember 2023.
  • Technische Spezifikationen: Der Cybertruck soll eine Reichweite von bis zu 500 Meilen (ca. 800 km) in der Topversion bieten. Er soll eine Zugkraft von über weit über 10.000 Pfund haben und soll in unter 2,9 Sekunden von 0 auf rund 100 Km/h beschleunigen können (je nach Modell).
  • Design und Ausstattung: Er zeichnet sich durch ein futuristisches, eckiges Design mit Edelstahlkarosserie aus, stark gepanzerten Fenstern (optional) und fortschrittlichen Funktionen wie dem Autopilot und einem 17-Zoll-Touchscreen.