Wirre Wende in Vermisstenfall: Sohn fährt Leiche des Vaters von Bayern nach Italien
Der in Raubling wohnende Vater und sein Sohn wurden von Angehörigen als vermisst gemeldet. Der 60-Jährige wurde schließlich tot in Italien entdeckt.
Raubling - Am frühen Abend des 12. August wurden ein 60-Jähriger und sein Sohn (31) aus Raubling als vermisst gemeldet. Nun wurde in Süditalien eine Leiche im Fahrzeug des Vaters gefunden. Der Sohn wurde als dringend tatverdächtig festgenommen. Das teilte die Polizei Oberbayern Süd in einer Pressemitteilung am Mittwoch, 14. August, mit und bittet um Zeugenhinweise.
Vater und Sohn aus Raubling als vermisst gemeldet - Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen
Demnach meldeten Angehörige den in Raubling wohnhaften 60-Jährigen sowie seinen Sohn bei der Polizei in Brannenburg als vermisst. Die Beamten stellten intensive Nachforschungen an und starteten eine großangelegte Suchaktion.
„Da ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden konnte, übernahm bereits am Morgen des 13. August 2024 die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die weiteren Ermittlungen. Dabei erhärtete sich der Verdacht eines Gewaltverbrechens, weshalb die weiteren Untersuchungen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, fortgeführt wurden“, heißt es in der Pressemitteilung. Sofort wurden internationale Fahnungsmaßnahmen eingeleitet.
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60-Jähriger aus Raubling vermisst - Leiche wird in Auto in Süditalien gefunden
„Aufgrund der guten Kontakte der Staatsanwaltschaft Traunstein in andere europäische Länder gelang es zudem gestern Nachmittag in Rekordzeit über einen persönlich bekannten italienischen Staatsanwalt die süditalienischen Behörden zu informieren, die sofort tätig wurden“, so die Polizei weiter. Im Laufe des Dienstags (13. August) fand die italienische Polizei den Wagen in Süditalien.
Im Fahrzeug befand sich eine männliche Leiche, die nach aktuellem Kenntnissstand gewaltsam zu Tode gekommen ist. „Die Todesermittlungen und die Identifizierung sind noch nicht abgeschlossen, jedoch muss davon ausgegangen werden, dass es sich hier um den vermissten 60-jährigen Mann aus Raubling handelt“, heißt es weiter.
60-Jähriger gewaltsam zu Tode gekommen: Sohn (31) verhaftet
„Gegen den als vermisst gemeldeten 31-Jährigen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, am späten gestrigen Nachmittag durch das Amtsgericht Rosenheim, ein europäischer Haftbefehl wegen des Verdachts auf Tötung des Vaters erlassen und den italienischen Behörden übermittelt“, so die Polizei weiter. Kurz darauf wurde der Tatverdächtige durch die italienische Polizei festgenommen.
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Bei der Kriminalpoliziinspektion Rosenheim wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich aus Beamten verschiedener Kommissariate zusammensetzt. Im Vordergrund stehen nun Befragungen, Vernehmungen sowie die Aus- und Bewertung diverser Spuren und Beweismittel. Hinsichtlich der weiteren Ermittlungen wird auch enger Kontakt zu den Behörden nach Italien gehalten.
Nach Tötungsdelikt: Bayerische Polizei bittet um Zeugenhinweise
Zur Aufklärung des Falls bitten die Ermittler in diesem Zusammenhang auch um Hinweise aus der Bevölkerung: Nach derzeitigen Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass der Verdächtige nach der Tat mit einem Fahrrad sowie einem Auto im Bereich Raubling, Großholzhausen verkehrte.
- Beschreibung des Autos: Skoda, Kodiaq, grau, amtliches Kennzeichen MB-HH1020
- Beschreibung des Fahrrads: Mountainbike, schwarz/silber, Scheibenbremsen, vorne und hinten Schutzbleche

Die Polizei fragt nun: „Wer hat nach dem 12. August 2024, 5.00 Uhr das beschriebene Fahrrad oder den Pkw im Nahbereich Großholzhausen festgestellt? Wer hat ab den frühen Morgenstunden des 12. August 2024 sonstige verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Fall in Verbindung stehen könnten?“ Hinweise nehmen die Beamten unter der Nummer 08031/2000 entgegen. (kam)
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