Überraschende Entwicklung: Gemeinde hat viele Kita-Plätze frei und macht besonderes Angebot

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Gute Nachrichten für Eltern: In den gemeindlichen Kitas in Peiting sind noch Plätze frei. © Monika Skolimowska/dpa

Während woanders Eltern um Krippen- und Kindergartenplätze für ihren Nachwuchs bangen müssen, herrscht in Peiting in dieser Hinsicht kein Mangel – eher im Gegenteil. Vor allem in den gemeindlichen Einrichtungen sind nach der Anmeldephase fürs neue Kindergartenjahr noch viele Plätze frei.

Peiting – Wie schon in den vergangenen Jahren lief das Bewerbungsverfahren auch heuer über ein Online-Portal ab. Das Ergebnis, es ist aus Eltern- und Gemeindesicht ein durchaus erfreuliches. Man habe allen Bewerbern einen Platz anbieten können, sagt Geschäftsleiter Stefan Kort.

Das trifft gleichermaßen auf Kindergarten- und Krippenplätze zu. Schon vor dem Start des Vergabeverfahrens hatte man sich bei der Gemeinde optimistisch gezeigt, dass das Betreuungsangebot ausreichen würde, um die Nachfrage zu bedienen.

Tatsächlich übersteigt das Angebot den Bedarf sogar überraschend deutlich, zumindest was die gemeindlichen Einrichtungen betrifft. Während die Kitas der freien Träger laut Kort für das im September beginnende Kindergartenjahr bereits voll belegt sind, gibt es hier noch reichlich Platz. So sind für den Kindergarten Sonnenschein bislang 147 von möglichen 175 Kindern angemeldet, in der Krippe des Therese-Peter-Kinderhauses sind 24 der 84 Plätze noch unbesetzt. Auch im Kindergarten in Birkland gibt es noch Kapazitäten, dort sind 19 von 25 Plätzen belegt.

Angebot an die Nachbar-Kommunen

Rechnerisch ist damit ab Herbst eine ganze Kindergartengruppe nicht belegt, in der Kinderkrippe sind es sogar zwei Gruppen. Für die Gemeinde ist das durchaus eine ungewöhnliche Situation, die konträr zu den Erfahrungen der vergangenen Jahre steht. Wegen stetig gestiegener Nachfrage hatte man die Zahl der Betreuungsplätze stetig ausbauen müssen. Eine in Auftrag gegebene Prognose war vor zwei Jahren sogar davon ausgegangen, dass der Bedarf weiter zunehmen würde. Dass nun das Gegenteil eingetreten sei, zeige, wie schwer es sei, mit Prognosen verlässliche Vorhersagen zu Kitaplätzen zu treffen, sagt Kort.

Um zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen, hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren auch viel Geld ins Personal investiert. Mit weniger Gruppen wären nun theoretisch auch weniger Mitarbeiter nötig. Doch deren Zahl zu reduzieren und damit Kosten zu sparen, steht für den Geschäftsleiter nicht zur Debatte – aus guten Gründen.

So zeige zum einen die Erfahrung, dass es bei mehreren Krankheitsfällen selbst bei einem guten Personalschlüssel schnell zu einem Engpass kommen könne. Zum anderen könne sich die Situation rasch drehen und der Bedarf an Kitaplätzen wieder steigen, gibt Kort zu bedenken. Kurzfristig darauf zu reagieren, sei jedoch kaum möglich, schließlich seien Fachkräfte in dem Bereich Mangelware, der Markt umkämpft. „Wir müssen daher schauen, dass wir unser Personal halten.“

Die komfortable Situation, in der sich der Markt Peiting heuer in Sachen Kita-Plätze befindet, könnte sich übrigens auch für die umliegenden Kommunen auszahlen. Kort: „Wenn eine Nachbargemeinde ein Problem hat, Kinder unterzubringen, helfen wir gern aus.“

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