Kommt die nächste COP nach Deutschland? „Um Himmels willen!“

Nächste Klimakonferenz in Bonn?

15.23 Uhr: Kommt die Weltklimakonferenz im nächsten Jahr nach Deutschland? Die Bundesregierung will dies möglichst vermeiden. „Um Himmels willen, einigt euch zwischen Australien und der Türkei, damit diese technische Lösung nicht zum Zuge kommt“, sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) auf der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém. 

Australien und die Türkei wollen beide 2026 die Weltklimakonferenz COP31 austragen. Gelingt keine Einigung, würde die Konferenz mit Zehntausenden Delegierten am Ort des UN-Klimasekretariats stattfinden – und dieses hat seinen Sitz in Bonn. 

„Wir müssten es, wir wollen es aber nicht“

„Das ist keine Frage des Wollens“, betonte in der Klimadiplomatie sehr erfahrene Flasbarth, der für die deutsche Delegation die Verhandlungen in Brasilien leitet. „Wir müssten es, wir wollen es aber nicht.“ Man hätte nur zwölf Monate Zeit für die Vorbereitung. „Deutschland ist ein Land, das aus guten Gründen viele Regeln hat.“ 

Als zuletzt die Konferenz in Bonn stattfand – das war 2018 unter dem Vorsitz der Fidschi-Inseln – habe in Bonn etwa der Hochwasserschutz für die Rheinaue in Bonn für kurze Zeit außer Kraft gesetzt werden müssen. „Das sind alles keine einfachen Dinge. Deutschland braucht für eine Konferenz mehr Zeit.“

Die Austragung der jährlichen Weltklimakonferenz rotiert zwischen den Weltregionen, die Staatengruppen müssen sich jeweils auf einen Gastgeber einigen.

COP30-Präsident startet mit einer Vision

15.06 Uhr: Der frisch gekürte Präsident der COP30, André Aranha Corrêa do Lago, strahlt in seiner ersten Rede auf der Weltklimakonferenz pure Begeisterung aus. „Ich bin stolz meinem Land dienen zu dürfen“, sagt er.

Tief überzeugt davon, dass der Mensch im Kern gut ist – auch wenn er zu schrecklichen Dingen wie Krieg fähig sein kann – treibe Corrêa do Lago der Wille an, das Leben der Menschen zu verbessern. Für ihn führe kein Weg am Multilateralismus vorbei: Nur gemeinsam lassen sich die globalen Herausforderungen bewältigen. 

Er erinnert daran, dass es der Weltgemeinschaft in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten gelungen ist, mit dem Montreal-Protokoll 95 Prozent der ozonschädigenden Gase zu eliminieren – ein Beweis dafür, was Zusammenarbeit erreichen kann. 

Doch trotz dieser Erfolge gebe es noch viel zu tun. Ziel der COP30 sei es, konkrete Lösungen zu finden und diese konsequent umzusetzen – mit Fokus auf Implementierung und Anpassung.

André Aranha Corrêa do Lago
André Aranha Corrêa do Lago, Präsident der COP30. IMAGO / Fotoarena

Nicht allein im Klimakampf: COP29-Präsident eröffnet COP30

14.53 Uhr: Mit dem offiziellen Start der COP30 in Brasilien hat der ehemalige Präsident der COP29, Mukhtar Babayev aus Aserbaidschan, die Eröffnungsrede gehalten. Babayev unterstrich die Priorität der Klimafinanzierung. Er betonte, dass es nun um Ergebnisse gehen müsse, nicht um Debatten – dies sei eine „neue Ära“. 

Immer noch gebe es Menschen, die zweifeln und die enormen Herausforderungen sehen. Diesen machte Babayev klar, dass der Gipfel auch dafür da sei, zu zeigen: Man ist nicht allein mit den Herausforderungen. Jede Gemeinschaft kämpfe ums Überleben, und jeder investiere in Lösungen. 

Es gehe auch darum, jetzt alle an ihre Versprechen der COP29 zu erinnern und weiterzumachen für eine grüne Welt. Im Anschluss wurde der neue Präsident für die COP30, André Aranha Corrêa do Lago, vorgestellt, der die Leitung der Konferenz übernehmen wird.

Taliban beschweren sich über Nicht-Einladung

14.07 Uhr: Letztes Jahr waren sie ein Überraschungs-Gast: Die afghanischen Taliban entsandten eine kleine Gäste-Delegation zur COP29 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Dieses Jahr hingegen hat das Islamisten-Regime keine Einladung erhalten.

Man sei „zutiefst besorgt angesichts der Tatsache, dass Afghanistan leider keine offizielle Einladung erhalten hat, obwohl es eines der vulnerabelsten Länder ist, was den Klimawandel angeht“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus einer Stellungnahme der afghanischen Behörde für Umwelt- und Naturschutz. Das Taliban-Regime ist seit seiner erneuten Machtübernahme im Sommer 2021 international isoliert.

Zum 30. Mal findet die UN-Klimakonferenz statt. In diesem Jahr kommen die Staaten in Belém, Brasilien, direkt am Amazonas zusammen, um über den weltweiten Kampf gegen die Klimakrise zu diskutieren.

FOCUS online Earth berichtet für Sie über die COP30: Alle wichtigen Entwicklungen, Hintergründe und aktuellen Updates können Sie hier im Ticker nachverfolgen.

mit Agenturmaterial
Mehr Informationen zur COP30 erhalten Sie auf der nächsten Seite.