Ein außergewöhnlicher Einbruch in einem Lebensmittelgeschäft in Jekaterinburg verdeutlicht die drastisch steigenden Lebensmittelpreise in Russland. Die Täter stahlen 20 Kilogramm Butter. Der Besitzer des Ladens sagte auf Telegram, dass der Raubüberfall gezeigt habe, dass Butter jetzt so wertvoll wie „Gold“ sei. Laut CNBC kostet ein 200g-Paket Butter mittlerweile rund 200 Rubel, etwa zwei Euro. Seit Dezember 2023 sind die Preise um 30 Prozent gestiegen.
Ursachen der steigenden Lebensmittelpreise
CNBC berichtet, dass die hohe Inflationsrate in Russland, die im Oktober 8,5 Prozent erreicht hat, besonders ärmere Bevölkerungsschichten hart trifft. Die Zentralbank hat die Zinssätze auf 21 Prozent erhöht, um der Inflation entgegenzuwirken, doch die Lebensmittelpreise steigen weiter. Anton Barbashin, ein russischer Politikwissenschaftler, sagte gegenüber CNBC: „Produktinflation ist jetzt der größte Treiber der Inflation.“ Viele Russen greifen daher zu billigeren Produkten und verschieben größere Anschaffungen. Besonders betroffen sind ländliche Gebiete, während in Moskau die Auswirkungen weniger stark zu spüren sind.
„Butter für Waffen“: Der Einfluss des Krieges
Die steigenden Preise stehen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine. CNBC berichtet, dass der Krieg, die westlichen Sanktionen und die Umstellung der Wirtschaft Russlands auf Kriegsproduktion die Inflation weiter anheizen. Diese Faktoren haben zu Lieferengpässen und steigenden Produktionskosten geführt. Präsident Wladimir Putin hat jedoch bestritten, dass Russland „Butter für Waffen“ opfert und betont, dass alle sozialen Verpflichtungen weiterhin erfüllt werden.