Waldbrände in Spanien: Feuerwalze frisst sich bis auf 10 Meter an Dorf heran

Für ihn ist es ein "Akt Gottes": Am Montagmorgen kehrte Jose Angel Rodríguez als erster zurück ins Dorf Orellan, nachdem am Vortag in dessen Nähe ein verheerender Waldbrand gewütet hatte. Das Feuer zerstörte die umliegenden Berge und zwang die spanischen Behörden, Dutzende von Bewohnern zu evakuieren. Rodríguez beschreibt die Szene als "ein Wunder", denn die Feuerwalze kam bis auf 10 Meter an die Häuser heran, stoppte dann jedoch. Wie durch die Hand Gottes.

Ein "Akt Gottes" rettet das Dorf

"Es dauerte eine halbe Stunde - eine halbe Stunde, in der der Wind in die richtige Richtung wehte. Und er brachte das Feuer ins Dorf", erzählt Rodríguez. "Es war ein Akt Gottes. Es waren nicht die Feuerwehrleute. Die Feuerwehrleute haben natürlich geholfen, aber es war ein Wunder, dass nicht alles niedergebrannt ist. Denn sehen Sie sich an, wie nah das Feuer an die Häuser herangekommen ist. Unglaublich."

Nationalpark Las Medulas fast komplett zerstört

Trotz des Wunders blieb der nahegelegene Las Medulas Nationalpark nicht verschont. Bekannt für seine antiken römischen Goldminen, zieht das UNESCO-Weltkulturerbe jährlich Tausende von Touristen an. "Las Medulas ist der meistbesuchte Ort in Kastilien und León", sagte Rodríguez, musste aber hinzufügen: "Nun, jetzt weiß ich es nicht mehr, weil von Las Medulas nicht viel übriggeblieben ist."

Hitzewelle und Waldbrände in ganz Südeuropa

Spanien leidet derzeit unter einer anhaltenden Hitzewelle, ebenso Portugal, Griechenland, der Süden Frankreichs und Teile Kroatiens. Insgesamt etwa 800 Menschen mussten ihre Häuser in einigen Dörfern in Nordkastilien und León verlassen.