Das sind Baden-Württembergs schlechteste Bahnstrecken in diesem Jahr
Wer in Baden-Württemberg mit der Bahn fährt, braucht Geduld. Ein Qualitätsranking offenbart die schlechtesten Strecken im Bundesland.
Baden-Württemberg - In Baden-Württemberg ist Geduld gefragt, wenn man mit der Bahn unterwegs ist. Verspätungen, Zugausfälle und lange Wartezeiten sind hier an der Tagesordnung. Nicht nur, dass der unpünktlichste Fernverkehrszug Deutschlands hier verkehrt, auch der am wenigsten beliebte Bahnhof der Bundesrepublik ist in diesem Bundesland zu finden. Die regionalen Bahnlinien sorgen bei Fahrgästen ebenfalls immer wieder für Ärger. Ein aktuelles Qualitätsranking der Marke bwegt für das erste Halbjahr 2024 zeigt, welche Zugstrecken am schlechtesten abschneiden.
Methodik und Kriterien für die schlechtesten regionalen Bahnlinien in Baden-Württemberg
Insgesamt 33 regionale Bahnstrecken in Baden-Württemberg wurden für das Ranking gründlich unter die Lupe genommen. Die Platzierungen basieren auf Faktoren wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Zugkapazität und Sauberkeit der jeweiligen Strecke. Auch die allgemeine Zufriedenheit der Fahrgäste, die viermal jährlich von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut ermittelt wird, fließt in die Bewertung ein.
Das Hochrhein-Netz ist das Schlusslicht im Ranking
Das Hochrhein-Netz, das die Strecken Basel – Erzingen und Waldshut – Weizen im Süden des Bundeslandes bedient und von der Deutschen Bahn betrieben wird, belegt den 33. und somit letzten Platz. Hier fehlt es vor allem an ausreichender Zugkapazität, es mangelt also regelmäßig an Waggons und damit Sitzplätzen. Die Waggons, die tatsächlich fahren, könnten laut Ranking auch sauberer sein.
Die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste ist ebenfalls nicht zufriedenstellend – die Strecke erhält im Durchschnitt die Schulnote 2,9, eine der schlechtesten Noten im gesamten Ranking. Ein positiver Aspekt ist jedoch die Pünktlichkeitsquote von 86 Prozent. Damit steht das Netz im Vergleich zu Strecken mit ähnlichen Platzierungen deutlich besser da. Dass das Hochrhein-Netz den letzten Platz belegt, dürfte für einige Reisende keine Überraschung sein – seit dem Qualitätsranking 2021 liegt es immer auf einer der unteren Platzierungen.
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Sauberkeit und Pünktlichkeit fehlen bei der Bodenseegürtelbahn
Die Bodenseegürtelbahn zwischen Friedrichshafen und Lindau landet auf dem vorletzten Platz. Besonders schlecht schneiden auf dieser von DB Regio betriebenen Strecke die Sauberkeit und Pünktlichkeit ab – nur etwa 83 Prozent aller Züge fahren planmäßig. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass auf dieser Strecke eine Verbindung ausfällt, eine der höchsten in Baden-Württemberg. Wie das Hochrhein-Netz ist auch die Platzierung der Bodenseegürtelbahn keine Überraschung. In den vergangenen Rankings belegte sie ebenfalls nur einen Platz im unteren Drittel.
Die unpünktlichsten Züge verkehren im Neckartal-Netz
Die S-Bahn Rhein-Neckar, die in der Region Mannheim und Heidelberg bis nach Karlsruhe verkehrt, belegt Platz 31. Laut Ranking ist hier durchschnittlich jede vierte Verbindung verspätet, was bei den Fahrgästen für große Unzufriedenheit sorgt. Noch unpünktlicher ist jedoch das Neckartal-Netz der SWEG, das hauptsächlich von Stuttgart aus verschiedene Städte wie Tübingen, Pforzheim und Heilbronn bedient. Hier schaffen es nur 70 Prozent aller Züge, zur angegebenen Zeit zu fahren. Im Ranking ergibt das Platz 30 von 33.
Trotz allem gibt es auch positive Aspekte: Die pünktlichste Fernzugverbindung Deutschlands verkehrt ebenfalls durch Baden-Württemberg. Und auch im Regionalverkehr gibt es Strecken, die durchaus positiv hervorstechen. Die besten davon hat BW24 hier aufgelistet.