Früh aufstehen für die Kirche? Pfarrei startet Umfrage in Miesbach und Parsberg

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Früh aufstehen oder erst ausschlafen: In der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Miesbach werden nun die Gläubigen befragt. © Thomas Plettenberg

Ausschlafen am Wochenende ist für viele ein hohes Gut – und das ist oft vielleicht wichtiger als ein Besuch in der Kirche. In Miesbach und Parsberg startet die katholische Pfarrei deshalb eine Umfrage unter den Gläubigen-

Miesbach – Wollen sie lieber früher oder später den sonntäglichen Gottesdienst besuchen? Denn aktuell findet der Gottesdienst um 9 Uhr in der Miesbacher Stadtpfarrkirche statt, im Anschluss folgt um 10.30 Uhr Parsberg.

Ab diesen Sonntag stehen dazu Kästchen in Mariä Himmelfahrt und St. Laurentius bereit, in die die Besucher die Stimmzettel mit ihrer Meinung zu den Gottesdienstzeiten einwerfen sollen. Die dazu passenden Zettel liegen ebenfalls in beiden Kirchen aus.

„Am Dorf steht man früher auf“

Die Idee dazu hatte Dekan Michael Mannhardt. „Das ist schon länger eine Überlegung“, erklärt der Leiter der Pfarrverbände Miesbach und Hausham-Agatharied. „Es ist zu beobachten, dass die Städter in Miesbach am Sonntag früher zur Kirche gehen als die ländliche Bevölkerung in Parsberg. Dabei steht man am Dorf erfahrungsgemäß früher auf.“ Was nicht zuletzt mit der Arbeit am Bauernhof und im Stall zu erklären sei. „Städter brauchen da etwas länger.“

Erst Agatharied, dann Hausham

Mannhardt führt als Beispiel andere Städte an, die im Stadtbereich später zum Gottesdienst bitten als auf dem Land. Dabei braucht er gar nicht lange suchen, denn in seinem zweiten Pfarrverband Hausham-Agatharied ist es nicht anders: Im dörflichen Ortsteil beginnt der Gottesdienst am Sonntag um 9 Uhr, während in Hausham Beginn um 10.30 Uhr ist.

Gespräche bei Patt-Situation

Im Team sei die Idee entstanden, zu eruieren, was die Gläubigen wollen. Mannhardt ist da unparteiisch: „Für den Pfarrer ist es egal, wo er anfängt. Ich muss immer früh aufstehen.“ Problematisch werde es nur, wenn beide Kirchen denselben Wunsch äußern. „Dann müssten wir das Gespräch suchen.“ Denn zeitgleich seien mangels Priester keine zwei Eucharistiefeiern möglich. „Ansonsten müssten wir mehr Wortgottesdienste anbieten, aber die Eucharistiefeier wird ja gewünscht.“

Mehr Gläubige in der Kirche?

Dass ein späterer Beginn des Gottesdienstes in Miesbach dazu führen könnte, dass mehr Gläubige den Weg in die Kirche finden, hält Mannhardt für gut möglich. „Gerade bei Familien kann ich mir das gut vorstellen.“ Dass im Gegenzug der frühere Gottesdienstbeginn besser geeignet ist, um nach der Kirche ordentlich zu kochen, könnte dagegen den Parsbergern entgegenkommen.

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Wie genau die Abstimmung ausgeht, gibt es erst im neuen Jahr zu erfahren. Die Umfrage läuft in beiden Kirchen bis über Silvester.

ddy

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