„Justiz geprägt und repräsentiert“: Personalwechsel an der Spitze des Amtsgerichts

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Amtsgerichtsdirektorin Christiane Serini (li.) ist die Nachfolgerin von Adelinde Gessert-Pohle (2. v. li.). Links: Dr. Hans-Joachim Heßler, Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Christiane Serini folgt auf Adelinde Gessert-Pohle: Der Personalwechsel an der Spitze des Amtsgerichts Wolfratshausen ist nun auch offiziell vollzogen.

Wolfratshausen – Seit Anfang dieses Jahres hat das Amtsgericht Wolfratshausen eine neue Direktorin: Christiane Serini heißt die Nachfolgerin von Adelinde Gessert-Pohle, die wie berichtet ihren Ruhestand angetreten hat. Am Dienstag wurde der Personalwechsel in einer Feierstunde im katholischen Pfarrheim St. Andreas offiziell vollzogen.

Im Kreis geladenen Gäste verabschiedete der Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs (VGH) und des Oberlandesgerichts München, Dr. Hans-Joachim Heßler, Gessert-Pohle. Er sprach vom Ende einer Ära, lobte Gessert-Pohles analytischen Verstand, ihre Kompetenz, ihre Flexibilität, ihre Kompetenz und ihr Organisationstalent. Letzteres zahlte sich vor allem während der Corona-Pandemie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtsgerichts aus. Gessert-Pohle habe in den 26 Jahren am Amtsgericht „wie wohl kaum jemand sonst die Justiz in Wolfratshausen geprägt und repräsentiert“. Heßler zitierte eine Schlagzeile aus unserer Zeitung: „Du warst ,das Gesicht des Amtsgerichts‘.“

Herausforderungen in Corona-Hochzeit „bravourös“ gemeistert

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Der VGH-Präsident ließ die Karriere Gessert-Pohles Revue passieren, die am 1. Januar 1988 als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft München I begann. Seit 1997 war sie Richterin am Amtsgericht Wolfratshausen, am 1. April 2020 wurde sie zur Direktorin berufen. In dieser Corona-Hochphase stand sie vor bis dato unbekannten Herausforderungen. Im Nachhinein, so Heßler, habe Gessert-Pohle von einer „ein bisschen anstrengenden Zeit“ gesprochen. Damit habe sie definitiv untertrieben, denn es sei eine „organisatorische Herkulesaufgabe“ zu meistern gewesen. Dies sei ihr „bravourös“ gelungen.

Christiane Serini erlangte als Chefanklägerin bundesweite Bekanntheit

Das Amtsgericht verliere mit Gessert-Pohle „eine sehr erfahrene Führungskraft“, eine „hoch angesehene Richterpersönlichkeit“, die ihrer Nachfolgerin Serini „ein leistungsstarkes und gut geführtes Haus“ übergebe.

Serini, bis August 2016 Leiterin der Abteilung Korruption bei der Staatsanwaltschaft München I, erlangte bundesweite Bekanntheit als Chefanklägerin im Prozess gegen frühere und amtierende Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank infolge der Pleite des Münchner Film-Unternehmers Leo Kirch. Sie betonte, alles daran zu setzen, dass der ausgeprägte Teamgeist, der im Amtsgericht Wolfratshausen herrsche, weiterhin Bestand haben werde. Für VGH-Präsident Heßler steht fest, „dass Sie als Nachfolgerin von Frau Gessert-Pohle genau die Richtige sind“. cce

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