Magma-Alarm in Island: Touristen und Familien aus Luxusresort evakuiert

In Island ist der Sundhnúkur-Vulkan erneut ausgebrochen und hat für großflächige Evakuierungen gesorgt. Besonders betroffen war laut "Mirror" das beliebte Luxusresort Blue Lagoon und die Fischerstadt Grindavík im Südwesten des Landes.

Luxusresort in Island muss nach Vulkanausbruch evakuiert werden

Es ist bereits die neunte Eruption des Vulkans seit Dezember 2023. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in der Folge auf die höchste Warnstufe angehoben, da Lava und giftige Gase umliegende Gemeinden bedrohen könnten. Die Bewohner des Fünf-Sterne-Hotelresort und der Stadt Grindavík mussten deshalb in der Nacht von der Polizei evakuiert werden.

Die Bevölkerung in den nahegelegenen Orten Vogar und Reykjanesbær wurde aufgefordert, Fenster zu schließen und die Luftqualität regelmäßig zu überwachen. „Es sind immer einige dabei, die nicht sofort bereit sind zu gehen“, erklärte Feuerwehrchef Pétur Már Benediktsson. Die Einsatzkräfte seien jedoch vorbereitet, auch mehrfach Evakuierungen durchzuführen.

Aufnahmen des Ausbruchs zeigen Flammen und Rauchsäulen

Aufnahmen des Vulkanausbruchs zeigen beeindruckende Flammen- und Rauchsäulen, die aus der Erde schießen. Trotz der dramatischen Bilder, beruhigen Experten: Die aktuelle Aktivität sei „kein großes Ereignis“, so Geophysiker Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetteramt laut "Mirror".

Die Eruption des Vulkans gilt als vergleichsweise klein und dürfte nach ersten Einschätzungen keine schweren Schäden an der Infrastruktur verursachen. Der Spalt ist zwischen 700 und 1000 Meter breit und scheint nicht länger zu werden und der Lavastrom scheint sich vor allem auf den Südosten zu konzentrieren.

Vulkane in Island: Die berühmtesten im Überblick

Bei der Insel Island handelt es sich um die größte Vulkaninsel der Welt. Sie liegt direkt auf der Verwerfungslinie, wo die Eurasische Platte und die Nordamerikanische Platte zusammenstoßen. Hier befinden sich die meisten Vulkane und viele davon sind aktiv, weil die tektonischen Platten ständig in Bewegung sind.

  • Der bekannteste Vulkan auf Island ist der Eyjafjallajökull. Er ist etwa 1600 Meter hoch und sorgte bei seinem Ausbruch im Jahr 2010 für erhebliche Flugstörungen in ganz Europa.
  • Im Süden der Insel steht der Hekla. Dieser Berg ist knapp 1500 Meter hoch und der Hauptvulkan einer 40 Kilometer langen Vulkanspalte. Er wird auf ein Alter von 6600 Jahren geschätzt und ist einer der drei aktivsten Vulkane auf Island. Dieser Umstand brachte ihm im Mittelalter den Beinamen "Tor zur Hölle" ein. Die letzte Aktivität fand im Jahr 2000 statt.
  • Ebenfalls im Süden von Island befindet sich der Vulkan Katla. Er liegt unter einem Gletscherschild verborgen. Sein letzter Ausbruch fand im Jahr 1918 statt. Er zählt als gefährlichster Vulkan Islands und liegt im selben Vulkansystem wie der Eyjafjallajökull. Normalerweise bricht der Katla innerhalb weniger Jahre nach ihm aus, er ist also mehr als überfällig.
  • Der Askja-Vulkan ist der Zentralvulkan eines gleichnamigen etwa 200 Kilometer langen Systems. Er ist gut 1500 Meter hoch und seine letzte Eruption war im Jahr 1961. In seinem Krater befindet sich ein Geothermal-See, dessen Wasser eine Temperatur von etwa 30 °C aufweist.
  • Ca. 40 Kilometer von Reykjavik entfernt findet sich der Fagradalsfjall. Hierbei handelt es sich um einen Tafelvulkan, der in der letzten Eiszeit entstanden ist. Mit einer Höhe von 385 Metern gleicht er einem kleinen Hügel. Der letzte Ausbruch fand 2022 statt.
  • In einem großen Gletscherschild liegt der Grimsvötn verborgen. Der 1700 Meter hohe Vulkan brach zuletzt im Jahr 2011 aus. Von allen Vulkansystemen ist das Grimsvötn-System das unberechenbarste und somit gefährlichste System auf Island.