4-Tage-Woche in Island funktioniert: Was die Gen Z bereits vor 6 Jahren erkannte
In Sachen 4-Tage-Woche gilt Island als Vorreiter – fast 90 Prozent der Bevölkerung profitiert seit 2019 davon. Die meisten Arbeitnehmer haben eine 35 beziehungsweise 36 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich.
Dabei hätten die Arbeitnehmer die Option gehabt, an weniger Stunden pro Tag zu arbeiten oder an weniger Tagen zu arbeiten, informiert "HR Asia". Dieser pragmatische Ansatz sei ein Teil des Erfolgs, berichtet "Ruge Baguette".
4-Tage-Woche – Ergebnisse aus Island
Kritiker der 4-Tage-Woche bezweifelten, dass die Produktivität gehalten werden könnte. Die Ergebnisse aus Island zeigen das Gegenteil. Die Produktivität konnte nicht nur gehalten, sondern sogar verbessert werden, informiert "Ruge Baguette".
Das liege unter anderem an der Gesundheit der Arbeitnehmer. Die reduzierte Arbeitszeit führe unter anderem zu:
- einem geringeren Stresslevel
- einem geringeren Burnout-Risiko
- einer besseren Work-Life-Balance
- eine höhere Arbeitszufriedenheit
Des Weiteren würden dadurch die familiären Dynamiken gestärkt, sodass die Care-Arbeit besser geteilt werden könne. Ebenso wäre ehrenamtliche Arbeit eher möglich, berichtet "Direct News".
Auch eine britische Studie zeigt, dass eine 4-Tage-Woche die Motivation der Arbeitnehmer erhöhen kann und diese dann glücklicher sind.

Gen Z hatte Recht: Die Produktivität bleibt bei 4-Tage-Woche nicht aus
Diese positiven Errungenschaften haben einige junge Menschen aus der Generation Z bereits – wie Ergebnisse verschiedener Studien nahelegen – vorausgesagt. Beispielsweise eine nationale Umfrage von "CNBC" ergab, dass rund 81 Prozent der Befragten aus der Generation Z denken, dass die Produktivität mit der 4-Tage-Woche steige. Insgesamt wurden über 1000 Menschen befragt. Seit Jahren fordert die Generation Z flexiblere Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance.
Die Ergebnisse aus Island zeigen, dass die Geschäftsziele erreicht werden können und gleichzeitig nachhaltige Arbeitsbedingungen für die Menschen geschaffen werden können, heißt es auf "Direct News".
Ein Erfolgsgarant für Island sei es unter anderem gewesen, dass eine moderne digitale Infrastruktur gegeben war. Gerade jüngere Arbeitnehmern – beispielsweise aus der Generation Z – ist die Anpassung am Umgang mit digitalen Tools und flexiblen Arbeitsmodellen leicht gefallen, informiert "Vienna Online".
Kritik an dem Modell der 4-Tage-Woche aus Island
Kritiker denken, dass die Ergebnisse aus Island nicht belastbar sind, da unter anderem einige Resultate auf die persönlichen Empfindungen der Teilnehmer beruhen, berichtet "Talent Lotsen" Aber auch der Begriff der 4-Tage-Woche sei bei dem isländischen Modell irreführend, da ein zusätzlicher freier Wochentag meist ausbliebe und sich die Arbeitszeit pro Tag oft verringere.
Island hat höheres Nettojahreseinkommen für Singles
Island bietet ein deutlich höheres Nettojahreseinkommen für Singles als Deutschland. Laut Eurostat liegt es bei 53.800 Euro, während in Deutschland 38.086 Euro erzielt werden. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten in Island um 37 Prozent höher, erklärt Andreas Bilfinger von Germany Trade and Invest. Eine Zwei-Zimmerwohnung im Zentrum von Reykjavík kostet 1900 Euro monatlich, im Vergleich zu 887 Euro in Deutschland. Die niedrigeren Nebenkosten in Island durch günstige Energiequellen gleichen dies teilweise aus.