Wie AfD-Chefin Weidel die umstrittene Verdoppelung ihrer Bundestagszulage verteidigt

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Im Rahmen des „Sommerinterviews“ der ARD bezieht Alice Weidel Stellung zu Verdoppelung ihrer Bundestagszulage. Wie die AfD-Chefin diese begründet.

Berlin – Begleitet von lautstarken Protesten inklusive Chören gegen die AfD, war Alice Weidel am Sonntag, 20. Juli, zu Gast im „Sommerinterview“ der ARD. Die Vorsitzende der Alternative für Deutschland wurde dabei von Moderator Markus Preiß im halbstündigen Gespräch mit allerhand Themen konfrontiert.

Nicht zuletzt ging es dabei um die Verdoppelung der Bundestagszulage von Weidel und ihrem Co-Chef, Tino Chrupalla. Ein Vorgehen, das zuletzt kritisch kommentiert wurde. Im „Sommerinterview“ will Weidel diesen Schritt begründen.

Im „Sommerinterview“ der ARD: AfD-Chefin Alice Weidel verteidigt umstrittenen Schritt

Für ihren Job im Bundestag bekommen Weidel und Chrupalla künftig deutlich mehr als zuvor. Monatlich liegt der Verdienst dann bei jeweils 24.000 Euro, die Summe wurde von ihrer Fraktion im Bundestag, also der AfD, deutlich angehoben. Die Partei ist seit 2017 im Bundestag vertreten. Nach fast acht Jahren wäre nun der Schritt erfolgt, das Gehalt der Vorsitzenden und Vorstände auf das übliche Niveau der anderen Fraktionen und Parteien anzuheben, so Weidel im Gespräch mit Preiß. Dieser hatte sie zuvor darauf angesprochen,  ob sie denn von den Menschen Verständnis für ihre jüngste Gehaltserhöhung erwarten würde.

Alice Weidel (AfD), Parteivorsitzende, kommt zum ARD-Sommerinterview „Bericht aus Berlin“ gegenüber vom Reichstagsgebäude.
Im Rahmen des „Sommerinterview“ in der ARD verteidigte AfD-Chefin Alice Weidel die Verdoppelung ihrer Bundestagszulage. © Jörg Carstensen/dpa

Erst Ende Juni war durch eine Recherche von t-online bekanntgeworden, dass die AfD-Fraktion die Zulagen ihrer Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie die der anderen Mitglieder des Fraktionsvorstands verdoppelt hat. Neben der normalen Bundestagsdiät in Höhe von rund 12.000 Euro bekommen Weidel und Chrupalla seitdem 12.000 Euro für ihre Führungsposition obendrauf. In der Öffentlichkeit hatte dies zu einigen kritischen Stimmen geführt.

„Gedacht, dass wir anheben müssen“: Weidel (AfD) rechtfertigt erhöhte Bundestagszulage

Weidel sagte nun in der ARD, in den ersten Jahren habe man sich gar nichts ausgezahlt. Sie könne verstehen, wenn dieser Schritt „natürlich auch sehr groß vorkomme“. Ihre Rechtfertigung hierfür: „Wir haben jetzt mit der Verdopplung der Wahlergebnisse – und damit auch deutlich mehr Verantwortung – uns gedacht, dass wir da anheben müssen“.

De facto hatte die AfD, die in einer aktuellen Insa-Umfrage der Union dicht auf den Fersen ist, bei der Bundestagswahl im Februar ihr Ergebnis von 10,4 auf 20,8 Prozent verdoppelt und stellt die stärkste Opposition im aktuellen Bundestag.

Was die anderen Fraktionen ihren Chefs und Vorständen zahlen, ist nur in Grenzen öffentlich bekannt. Die Linke zahlt nach Angaben ihrer Ersten Parlamentarischen Geschäftsführerin Ina Latendorf seit dieser Legislaturperiode keine Zulagen mehr. Bei den Grünen bekommen die beiden Fraktionschefinnen laut Webseite der Fraktion die Hälfte der Diät – also rund 6.000 Euro – noch einmal obendrauf. Weder von der Union noch von der SPD liegen derweil konkrete Zahlen vor. (han mit dpa)

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