Alice Weidel spricht über Migration und Parteiverbot – Proteste übertönen AfD-Chefin

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Im ARD-Sommerinterview muss Weidel zu brisanten Themen Stellung beziehen. Ein Strategiepapier der AfD sorgt für Aufregung.

Berlin – Im ARD-Sommerinterview stehen für AfD-Chefin Alice Weidel zahlreiche Themen auf der Agenda, darunter Wahlerfolge, ein Strategiepapier und ein mögliches Verbotsverfahren. Am Sonntag, dem 20. Juli, wird sie sich den Fragen von Markus Preiß, dem Chefredakteur und Studioleiter des ARD-Hauptstadtstudios, stellen. Die Ausstrahlung erfolgt um 18 Uhr im Ersten. Das Interview kann zusätzlich auf Plattformen wie Twitch, Instagram, YouTube, TikTok, in der ARD-Mediathek und auf Tagesschau24 verfolgt werden.

ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel – Deutschland bleibt bei AfD-Verbot skeptisch

Die AfD konnte bei der letzten Bundestagswahl erhebliche Erfolge erzielen. Mit 20,8 Prozent der Stimmen wurde sie nicht nur zur stärksten Oppositionspartei, sondern übertraf auch den Regierungspartner von CDU und CSU. Die SPD erreichte lediglich 16,4 Prozent, was einen historischen Tiefpunkt darstellt.

Ein weiteres Thema, über das Weidel im Interview sprechen muss, ist die Debatte um ein Verbotsverfahren gegen die AfD. Nachdem der Verfassungsschutz die gesamte Partei als gesichert rechtsextremistisch eingestuft hatte, forderte Grünen-Chef Felix Banaszak im Mai ein solches Verfahren – „bevor es zu spät ist“. Die Einstufung wurde zuletzt wegen des anhaltenden Verfahrens zurückgenommen. Innerhalb der Union ist ein Verbot jedoch umstritten. Regierungssprecher Stefan Kornelius verwies auf die Worte von Bundeskanzler Friedrich Merz, der betonte, dass man rund zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger nicht verbieten könne.

Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zeigt, dass 52 Prozent der Deutschen ein Verbotsverfahren ablehnen. Dennoch sind 55 Prozent der Befragten der Meinung, dass die AfD eine rechtsextreme Partei ist.

Alice Weidel im Sommerinterview – Plant die AfD die Spaltung der Bundesregierung?

In den Schlagzeilen stand die Partei zuletzt wegen eines aufgetauchten Strategiepapiers. Der Historiker Volker Weiß vermutet, dass der Streit um die Verfassungsrichterwahl einer „bewussten Strategie“ folgte. Er behauptet, „dass die AfD an einer Zerstörung der Regierungskoalition arbeitet“. Weiß stützt sich dabei auf ein internes AfD-Strategiepapier, das besagt: „Die SPD soll nach links, die Union nach rechts gezwungen werden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Laut einem Bericht der Zeit plant die AfD, die Koalition zu spalten, um die „Auseinandersetzung in Politik und Gesellschaft zu einem ‚Duell‘ zwischen den zwei sich unversöhnlich gegenüberstehenden Lagern wird, zugespitzt auf eine Wahl zwischen AfD und Linke: Weidel oder Reichinnek“ zu machen. Damit soll die Partei den Eintritt in die Bundesregierung bei der Bundestagswahl 2029 anstreben. Auch hierzu wird Weidel im Sommerinterview Stellung nehmen müssen.

AfD-Co-Chefin Alice Weidel im ARD-Sommerinterview.
AfD-Co-Chefin Alice Weidel im ARD-Sommerinterview. © ODD ANDERSEN/dpa

Lautstarke Proteste bei ARD-Sommerinterview – Weidel spricht von „NGO-Chor“

Das Sommerinterview mit Alice Weidel ist Teil einer Reihe, in der führende Politikerinnen und Politiker der Bundestagsparteien interviewt werden. Den Anfang machte Bundeskanzler Friedrich Merz. Weitere Gäste sind Felix Banaszak (Grüne, 3. August), Bärbel Bas (SPD, 10. August), Jan van Aken (Die Linke, 17. August) und Markus Söder (CSU, 24. August).

Auf X hat Weidel bereits einen Ausschnitt des ARD-Sommerinterviews geteilt, in dem im Hintergrund ein Sprechchor zu hören ist. Sie kommentiert: „So sieht es übrigens aus, wenn die Tagesschau ein Sommerinterview mit der AfD im CDU-geführten Berlin führt – während im Hintergrund der NGO-Chor protestiert.“ Das von Weidel geteilte Video zeigt, dass die Proteste zu erheblichen Einschränkungen des Programms führten. (nhi mit Agenturen)

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