Drei besondere Szenen im Finale - und am Ende rührt PSG-Trainer alle zu Tränen
Paris Saint-Germain gewinnt das Champions-League-Finale gegen Inter und krönt sich zum König von Europa. Der 5:0-Kantersieg ist der deutlichste Erfolg in einem europäischen Finalspiel. Der Abend wird dabei geprägt von drei besonderen Szenen.
PSG-Coach rührt mit T-Shirt allen zu Tränen
Der rührendste Augenblick geschieht kurz nach Abpfiff. Erfolgstrainer Luis Enrique steht oberkörperfrei vor der PSG-Kurve. Der 55-Jährige, der schon zu seiner aktiven Karriere als lauffreudiger Kämpfer galt, ist als heutiger Marathonläufer top in Form.
Doch das Shirt, das er sich etwas ungeschickt in der Jubeltraufe versucht überzustreifen, ist kein übliches Meistershirt. Es ist ein besonderes – und ein tief trauriges.
Luis Enrique widmet Champions-League-Sieg verstorbener Tochter
Enrique gewann 2015 bereits mit dem FC Barcelona die Champions League und feierte auf dem Rasen im Berliner Olympiastadion mit seiner Tochter Xana – damals fünf Jahre alt. Heute wäre sie 15.
Im August 2019 verstarb Xana nach einem fünfmonatigen Kampf gegen Knochenkrebs im Alter von nur neun Jahren. Enrique gab zuvor sein Amt als spanischer Nationaltrainer auf, um an der Seite seiner Tochter zu sein.
Auf dem Shirt ist nun eine Zeichnung von Enrique zusammen mit seiner Tochter. Er hatte vor der Partie gesagt, den möglichen Titel Xana widmen zu wollen.
Währenddessen enthüllen die PSG-Fans einen großen Banner in der Kurve. Auch hier ist Enrique mit Xana abgebildet. Sie trägt ein Trikot mit der Nummer acht und eine Fahne. Es erinnert an die Szene aus Berlin. Als der Trainer das sieht, laufen ihm Tränen in die Augen.
"Xana ist immer bei uns, wir denken immer an sie. Wir lieben sie. Ich denke, dass sie hier unter uns rennen würde", sagte Enrique nach dem Spiel.
PSG feiert den größten Triumph der Vereinsgeschichte - doch diese Szenen sind so viel schöner und wichtiger.

Die zweite besondere Geschichte ist eine Traurige. Das Drama um einen DFB-Star.
Das Drama um DFB-Star Bisseck
Yann Bisseck soll nach einer schwachen Inter-Hälfte (0:2 zur Pause) die italienische Defense stabilisieren. Er kommt kurz nach der Halbzeit für Benjamin Pavard. Doch acht Minuten später läuft er verzweifelt und mit Tränen in den Augen am Spielfeldrand in Richtung Bank.
Nach einem Ausfallschritt hatte er sich zuvor direkt an den Oberschenkel gefasst und musste behandelt werden. Schnell wird klar: Es geht nicht weiter. Matteo Darmian ersetzt ihn. Wenig später sitzt Bisseck auf der Bank, hat die Hände vor dem Gesicht.

Das Drama könnte noch größer werden. Der 24-Jährige wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann für das Final Four der Nations League nominiert. Nach den Ausfällen von Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck ist ein Einsatz gar nicht so unwahrscheinlich. Doch nun ist das Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch akut gefährdet.
Doué ist "freed from Désiré"
Kurz nach Bissecks Auswechslung trifft abermals Doué zur Vorentscheidung. Zwei weitere Tore sorgen für die historische Inter-Schmach.
Doué wird zum großen Helden der Pariser. Zwei Tore, eine Vorlage, unter großem Jubel der Franzosen wird er dann gefeiert ausgewechselt. Von der Uefa wird er später zum "Man oft he Match" gekürt.

Während die PSG-Stars nach Schlusspfiff euphorisch feiern, stimmt der Stadion-DJ „Freed from Desire“ von Gala an. Zufall? Oder doch geschickte Platzierung eines Stadionklassikers und Hommage für den Spieler des Spiels. Der Song wird im Netz mittlerweile unter Tore von Doué gelegt. Sein Vorname? Désiré!