Insolvenz lässt deutsche Hotelkette schrumpfen – Hunderte Mitarbeiter nicht mehr beschäftigt

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Die angeschlagene Mannheimer Hotelkette Achat (Foto zeigt das Hotel in Hockenheim) betreibt in Deutschland künftig 32 Hotels mit rund 4.100 Zimmern und Apartments unter den Markennamen Achat und Loginn. © ACHAT Hotels

Die Mannheimer Hotelkette Achat hat ihre Restrukturierung abgeschlossen. Doch der Preis für das Überleben war hoch.

Mannheim – Die angeschlagene Hotelkette Achat hat ihre Insolvenz-Restrukturierung abgeschlossen und dabei drastisch abgespeckt. 18 Hotels der Gruppe wurden an andere Betreiber übergeben, ein weiteres wurde geschlossen, teilte das Unternehmen mit. Von ursprünglich rund 1.450 Mitarbeitern sind nur noch etwa 900 bei der Kette beschäftigt – 550 Arbeitsplätze gingen verloren. Die Gläubiger stimmten den Insolvenzplänen zu, die langfristige Weiterführung sei damit gesichert.

Die Gruppe hatte im November 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Seitdem wurde das Hotelportfolio auf wirtschaftliche Tragfähigkeit analysiert. „So hätten Arbeitsplätze, Kundenbeziehungen und Gästereservierungen erhalten werden können“, heißt es in der Mitteilung. Zukünftig betreibt die Kette in Deutschland 32 Hotels mit rund 4.100 Zimmern und Apartments unter den Markennamen Achat und Loginn.

Insolvenzanmeldung der Achat-Hotelkette hatte mehrere Gründe

Die Insolvenz war das Ergebnis mehrerer Faktoren: Die Corona-Pandemie, Inflation und Preissteigerungen „über alle Bereiche des Geschäftsmodells hinweg“ belasteten das Unternehmen demnach massiv. Besonders herausfordernd war das veränderte Buchungsverhalten von Geschäftskunden. Hinzu kam eine zu schnelle Expansion, die zu operativen Verlusten und Liquiditätsengpässen führte.

Der Fall Achat reiht sich in eine Serie von Insolvenzen im deutschen Tourismussektor ein. Im vergangenen Jahr gerieten mehrere Unternehmen in Schwierigkeiten, darunter der Reiseveranstalter FTI und der auf Türkeireisen spezialisierte Anbieter We-Flytour. Die Branche kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen der Pandemie und veränderten Reisegewohnheiten.

Besonders die Geschäftsreise-Sparte, traditionell ein wichtiger Umsatzträger für Hotels, hat sich noch nicht vollständig erholt. Videokonferenzen und Homeoffice-Regelungen haben das Reiseverhalten nachhaltig verändert. Gleichzeitig treiben steigende Energie- und Personalkosten die Betriebsausgaben in die Höhe. (df/dpa)

Auch interessant

Kommentare