„Das ist absurd“: 8000 Flüchtlinge fliegen unbehelligt von Griechenland nach Deutschland
Tausende Flüchtlinge, die in Griechenland bereits als schutzberechtigt anerkannt wurden, sind 2025 nach Deutschland weitergereist und haben hier erneut Asyl beantragt. Das berichtet die Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen des Bundesinnenministeriums.
Allein von Januar bis Mai stellten rund 8000 Personen einen Antrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), obwohl sie in Griechenland bereits einen Schutzstatus besitzen. Im gesamten Jahr 2024 waren es sogar mehr als 26.000 Fälle.
Migranten nutzen gezielt Flughäfen als Einfallstor nach Deutschland
Eigentlich erlaubt das Schengen-Abkommen anerkannten Flüchtlingen nur, sich bis zu 90 Tage in einem anderen EU-Staat aufzuhalten – ohne dort erneut Asyl zu beantragen.
Dennoch nutzen viele Migranten offenbar gezielt Flughäfen als Einfallstor für eine inoffizielle Weiterreise nach Deutschland. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlägt nun Alarm: Während an Straßen und Grenzbrücken scharf kontrolliert werde, klaffe an Flughäfen eine gefährliche Lücke.
Polizeigewerkschafter kritisiert Situation: „Das ist absurd“
„Das ist absurd“, kritisierte GdP-Vorstandsmitglied Andreas Roßkopf gegenüber den Funke-Zeitungen. Die Bundespolizei brauche dringend mehr Befugnisse zur Kontrolle und Zurückweisung von Migranten, die unter die sogenannte Sekundärmigration fallen. Andernfalls verliere Deutschland die Kontrolle über seine Binnenmigration – und ermuntere weitere Flüchtlinge zu einem zweiten Asylversuch.
Abschiebungen nach Griechenland möglich, doch Athen stellt sich quer
Auch juristisch hat sich die Lage zuletzt verändert: Im April entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass Abschiebungen nach Griechenland grundsätzlich möglich sind – zumindest bei alleinstehenden, gesunden Migranten.

Griechenland zeigte sich jedoch wenig kooperationsbereit: Die Regierung in Athen erklärte, diese Personen nicht zurücknehmen zu wollen. Pro Asyl kritisierte die Zustände vor Ort als „unmenschlich“ und warnte, dass Geflüchtete dort „kein Bett, kein Brot, keine Seife“ erhielten.
Flüchtlinge: Griechenland setzt auf maximale Abschreckung
Tatsächlich hat Griechenland seine Asylpolitik deutlich verschärft. Unter Premier Kyriakos Mitsotakis und Migrationsminister Thanos Plevris verfolgt das Land einen harten Kurs: Asylrechte für Bootsflüchtlinge wurden zeitweise ausgesetzt, Lagerbedingungen verschärft, Sozialleistungen gekürzt.
Ziel ist maximale Abschreckung – doch genau diese führt laut Experten dazu, dass sich viele Flüchtlinge aus Griechenland nach Deutschland absetzen, wo humanitäre Standards höher sind. Ein juristisches und politisches Dilemma, das sich weiter zuspitzen dürfte.