Wegen steigenden Kosten - Nestlé schließt zwei Werke in Deutschland

Die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, dass Nestlé beschlossen hat, die Produktionsstandorte in Neuss (Nordrhein-Westfalen) und Conow (Mecklenburg-Vorpommern) aufzugeben. Laut dem Unternehmen führten steigende Kosten und sinkende Volumen zu Überkapazitäten. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die Entscheidung scharf.

Das Werk in Neuss, wo 145 Mitarbeiter Thomy-Produkte herstellen, soll bis Mitte 2026 schließen. Nestlé will die Tubenproduktion nach Lüdinghausen verlagern und dort 30 neue Arbeitsplätze schaffen. 

Die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet weiter, dass Nestlé rund 13 Millionen Euro in die Modernisierung des Standortes investieren will. Die Produktion von Gläsern und Kunststoffflaschen wird ins europäische Ausland verlegt. Für die Ölproduktion wird eine externe Lösung gesucht.

Werkschließungen bei Nestlé: In Conow sind 80 Menschen beschäftigt

In Conow soll die Produktion bis Ende des Jahres weiterlaufen. Derzeit verhandelt Nestlé intensiv über den Verkauf des Standortes an ein deutsches Unternehmen. Dieses habe Interesse an den 80 Beschäftigten und der Produktion für die Marken Maggi und Garden Gourmet. Auch hier soll die Produktion ins europäische Ausland verlagert werden.

Der NGG-Vorsitzenden Guido Zeitler sagt dazu: „Nestlé ist ein hochprofitabler Konzern. Die Schließung erfolgt, um diese Profitabilität noch weiter zu steigern, also aus reiner Profitgier auf Kosten der Beschäftigten.“ Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Nestlé Deutschland, Andreas Zorn, kündigt Protestaktionen an.