„Schwachsinn“ – Magath wütet nach Platzverweis gegen Neuer

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Manuel Neuer sieht im DFB-Pokal-Achtelfinale seine erste Rote Karte. Ex-Bayern-Trainer Felix Magath stellt die Entscheidung in Frage.

München – Die 17. Minute des DFB-Pokal-Achtelfinals zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen wird sicherlich nicht so schnell vergessen werden. Manuel Neuer wurde nach einem Zusammenstoß mit Jeremie Frimpong außerhalb des Strafraums vom Platz gestellt.

Felix Magath kritisiert Platzverweis für Manuel Neuer

Es war der erste Platzverweis in Neuers Karriere. Trotz der Unterzahl lieferten die Bayern ein Spiel auf Augenhöhe, mussten sich jedoch am Ende mit einer 0:1-Niederlage gegen die Werkself abfinden. Neuer entschuldigte sich bei seinen Teamkollegen für die zusätzliche Belastung.

Der frühere Bayern-Trainer Felix Magath (2004-2007) urteilt kritisch über den Platzverweis und ist „der Meinung, dass diskutiert werden muss, ob es überhaupt ein Foul war“, wie er gegenüber der Bild-Zeitung erklärte. „Das ist diskussionswürdig.“

Manuel Neuer räumte Jeremie Frimpong ab und kassierte die Rote Karte
Manuel Neuer räumte Jeremie Frimpong ab und kassierte die Rote Karte © IMAGO/Harry Langer/DeFodi Images

Magath argumentiert, dass Frimpong nur auf den Ball schaue und Neuer versucht habe, die Situation mit einem Kopfball zu klären. „Es muss doch im Fußball erlaubt sein, zum Ball zu wollen“, so Magath. „Als er merkt, dass er nicht an den Ball kommt, versucht Neuer auch noch, den Zusammenprall zu vermeiden, indem er sich wegdreht.“

Magath über Osmers: „Schwachsinn, Rot zu geben“

Neuer selbst betonte nach dem Spiel bei Sky, dass es sich um „keine richtig aktive Aktion“ gehandelt habe, bei der er Frimpong verletzen wollte. „Das Problem ist, dass ich den Ball nicht so richtig berühre. Er läuft in mich rein und versucht es dankend anzunehmen.“

Magath ist der Ansicht, dass Neuer nicht hätte vom Platz gestellt werden dürfen. „Für mich ist das kein offensichtliches Foul. In so einem Fall ist es Schwachsinn, Rot zu geben. Von mir aus Gelb, das hätte es auch getan.“

Kinhöfer widerspricht Magath: „Eindeutig Rot“

Der ehemalige Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer bewertet die Szene zwischen Neuer und Frimpong anders. „Eindeutig Rot. Eine Mischung aus rohem Spiel und Vereitelung einer Torchance. Jedes für sich wäre schon Rot“, zitiert das Boulevardblatt Kinhöfer.

Auch Peter Sippel, Sportlicher Leiter der Bundesliga-Referees, sagte gegenüber dem kicker, es handele sich um einen eindeutigen Platzverweis: „Durch sein Foulspiel verhinderte Manuel Neuer, dass Jeremie Frimpong den Ball aus etwa 20 Metern in zentraler Position unmittelbar auf das leere Tor schießen kann. Somit wurde eine offensichtliche Torchance verhindert.“

Laut Informationen der Bild-Zeitung soll Schiedsrichter Harm Osmers jedoch nicht das Verhindern einer klaren Torchance als Grund für den Platzverweis angegeben haben. Stattdessen soll Neuer für eine Notbremse bestraft worden sein. Der 38-Jährige wurde für zwei Pokalspiele gesperrt - eine Strafe, die er nur absitzen muss, wenn er seinen auslaufenden Vertrag beim FC Bayern verlängert.

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