Russland droht der Nato wegen Hyperschallraketen – auch Atomangriff nicht ausgeschlossen

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Russlands Vizeaußenminister schließt bei der Reaktion auf Hyperschallwaffen in Deutschland „keine Option“ aus. Spannungen zwischen Russland und Nato steigen.

Moskau – Auf die geplante Stationierung von Hyperschallwaffen in Deutschland hat der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow mit einer Warnung reagiert. Russland werde „kompensatorische Maßnahmen“ ergreifen, sollte Deutschland „eskalierende Maßnahmen“ unter dem Vorwand der Situation in Kaliningrad einleiten. Rjabkow sagte auf die Frage nach dem Einsatz von Atomwaffen, er schließe „keine Optionen aus“.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte in einem Interview mit dem luxemburgischen Tageblatt, dass die Entscheidung Washingtons, ab 2026 Hyperschallwaffen in Deutschland zu stationieren, eine Reaktion auf die Stationierung russischer Iskander-Raketen im Kaliningrader Gebiet sei. Die Stationierung wurde in einer gemeinsamen Erklärung am 10. Juli bekannt gegeben. Demnach sollen unter anderem SM-6, Tomahawk und neu entwickelte Hyperschallwaffen, wie die des Typs Dark Eagle, in Deutschland stationiert werden.

Die Hyperschallraketen sollen ab 2026 in Deutschland stationiert werden. © IMAGO/Xinhua/Wang Shang

Russland hält sich alle Optionen für Reaktion offen

Rjabkow betonte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass, dass Russland seine Sicherheit entlang der gesamten Grenze, einschließlich des Kriegsgebiets in der Ukraine, gewährleisten werde. Russland würde „mit Ausgleichsmaßnahmen in der Weise reagieren, die wir für am akzeptabelsten halten“, so der Vizeaußenminister. Es ist nicht die erste Andeutung auf einen möglichen Einsatz von Atomwaffen. „Nichts ist vorherbestimmt, auch nicht die weitere Eskalation der Situation“, gab Rjabkow an.

Der Politiker verstand die Stationierung als „Suche nach Gründen, uns wieder etwas unter dem Gesichtspunkt eines Eingriffs in seine Sicherheit zuzuschreiben, genau diesen Eskalationspfad.“ Bei der Stationierung der Hyperschallwaffen spielt wohl eher die militärische Aufrüstung als die gezielte Suche nach Vorwürfen eine Rolle.

Pistorius sagte, dass „Abschreckung wieder funktionieren“ werde, wenn klar sei, dass Deutschland und die Nato sich erfolgreich verteidigen können. Laut der gemeinsamen Erklärung könnten diese „fortgeschrittene Fähigkeiten“ ihren Teil dazu beitragen. Dennoch spiegeln die Aussagen das angespannte Verhältnis zwischen Russland und der Nato seit Anfang des Ukraine-Kriegs wider. (lismah)

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