Der ESC Kempten verliert beide Preplayoffspiele gegen Peißenberg und muss in die Abstiegsrunde
Kempten/Peißenberg – Mit fast voller Besetzung konnten die Sharks vergangenen Freitag zum ersten von maximal drei Preplayoff Spielen nach Peißenberg anreisen. Lediglich Nikolai Streif fehlte im Aufgebot. Bereits im Trikot des Gegners steckte Florian Höfler, der im Laufe der Woche seinen Wechsel von Kempten nach Peißenberg vollzog.
Es war, wie nicht anders zu erwarten, von Beginn an eine hart umkämpfte Begegnung. Die über 1200 Zuschauer in der gut gefüllten Peißenberger Eishalle bekamen alles geboten was die Playoffs ausmacht. Tempo, Torchancen, Härte, und Spannung bis zur allerletzten Sekunde. Peißenberg in den ersten Minuten etwas aktiver, doch Kempten kam nach und nach besser ins Spiel und war bei 5 gegen 5 die bessere Mannschaft. Gleich im ersten Powerplay belagerte man das Tor der Miners, reihenweise prasselten die Schüsse in den beiden Minuten auf den Goalie der Hausherren ein, es fehlte nur das letzte Quäntchen Glück, wie zuletzt so oft. Dieses hatten dann die Gastgeber, zweimal trafen sie kurz nachdem eine Strafzeit für Kempten abgelaufen war.
Das zweite Drittel gehörte dann eindeutig dem ESC, der ordentlich Druck machte und so auch zum hochverdienten Anschluss durch Max Miller kam. Doch mitten in die Kemptener Druckphase platzte das 3:1 für Peißenberg, auch hier ging eine Strafzeit für den ESC voraus. Wie bereits nach der ersten Pause ging man mit einem zwei Tore Rückstand auch in den dritten Spielabschnitt. Weiter drängte Kempten auf den Anschluss und spielte mit viel Zug zum Tor. Doch erneut waren es die Hausherren die zum richtigen Zeitpunkt trafen. 4:1, acht Minuten vor dem Ende schien dies die Vorentscheidung gewesen zu sein. Zu allem Unglück verletzte sich Kemptens Keeper Jakob Nerb auch noch bei dieser Aktion und musste vom Eis.
Doch noch immer gaben sich die Allgäuer nicht auf, es war schon eine ganz andere Sprache der Truppe von Sven Curmann auf dem Eis als zuletzt. Mit voller Gewalt hämmerte David Mische nur kurz nach dem Gegentreffer die Scheibe dann unters Dach des Miners Gehäuses, was Kempten nochmal zusätzlichen Antrieb gab. Danny Schubert durfte nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung das Eis schon wieder zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen. Derr Schachzug ging auf, Florian Stauder fälschte einen Schuss von Filip Kokoska zum 3:4-Anschluss ab. Noch eine Minute zu spielen, da kann noch viel passieren und so drückte man, erneut mit sechs Mann, auf den Ausgleich. Aber das Glück war Kempten bei allen Schussversuchen nicht hold und so gingen die Gastgeber mit dem glücklichen 4:3 Sieg vom Eis.
Der ESC Kempten unterliegt auch im Heimpspiel knapp
Es war ein kollektiver Schockzustand in der gut besuchten ABW Arena, als in Minute neun der zehnminütigen Verlängerung ausgerechnet Florian Höfler das Aus der Sharks in den Preplayoffs besiegelte. Quasi aus dem Nichts traf er direkt vom Bully zur Entscheidung in einer erneut hochspannenden Begegnung. Noch Sekunden zuvor wurde die Allgäuer von ihrem Publikum angefeuert und nach vorne getrieben. Doch urplötzlich Stille, man konnte das Entsetzen in den Gesichtern der Spieler und der Zuschauer erkennen.
Miners-Coach Andy Becher war nach dem Spiel natürlich froh über den Sieg seiner Mannschaft, sagte aber auch dass diese Serie aufgrund der Spannung, und des Niveaus eigentlich ein entscheidendes drittes Spiel verdient gehabt hätte. Wie bereits am Freitag zeigte sich das Team von Sven Curmann deutlich verbessert gegenüber der Rückrunde und absolut gewillt die Playoffs zu erreichen. Im Großen und Ganzen war das Spiel eine Kopie von der Begegnung am Freitagabend. Zwar mit einer etwas anderen Torfolge, aber was Intensität und Einsatz beider Teams betrifft durchaus vergleichbar. Und auch im Spiel zwei waren es die Sharks, die die klareren und deutlicheren Chancen aufweisen konnten aber einfach nicht das Glück beim Abschluss hatten. War es der Peißenberger Keeper, oder das Torgestänge oder auch der Schläger oder ein Körperteil eines Miners Verteidigers welches im Weg war. Es gelang Kempten einfach nicht aus der Überlegenheit auch die notwendigen Tore zu erzielen. Dies ist in der nun verlorenen Serie auch der einzige Kritikpunkt, dem man sich annehmen muss. Das die Mannschaft wollte war klar zu erkennen, der Einsatz hat gestimmt, aber es sollte einfach nicht sein.
Das Ziel ist nun der Klassenerhalt
Es ist sicher bitter, dass nach einer sehr starken Vorrunde nun tatsächlich der harte Gang in die Abstiegsrunde der Bayernliga gegangen werden muss. Gründe gibt es natürlich diverse für die Konstellation. Und diese werden nach der Saison auch mit Sicherheit aufgearbeitet. Aus aktueller Sicht gibt es jetzt aber nur eine einzige Priorität. In den sechs anstehenden und alles andere als einfachen Spielen gegen Buchloe, Geretsried und Pfaffenhofen den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern.